- 26. Februar 2022
- 27. Februar 2022
- 28. Februar 2022
- 01. März 2022
Am 26.02.2022 begann also mein 8-wöchiges Abenteuer USA
Aber dann ging es endlich los – 4 Uhr am morgen. Der nächste Stop war der Flughafen Schipol in Amsterdam, wohin mich Nicole chauffierte. Als wir im Parkhaus um ca. 6 Uhr ausstiegen, turtelten zwei Raben vor meinem Auto. Da wurde mir klar, daß es bald Zeit war, mich von Nicole zu verabschieden – ein merkwürdiges aber angenehmes Gefühl in der Magengegend machte sich bemerkbar.
Nicole begleitete mich noch bis zum Check-In und verabschiedete sich von mir – kurz und schmerzlos. Aber nur für die nächsten 2 Wochen, denn am 11. März 2022 hatten wir ein gemeinsames Date auf den Bahamas!
Gleich werde ich mich in den Flieger setzen und 9 Stunden später bin ich um die halbe Welt geflogen.
Nach monatelanger Planung, diversen Planänderungen, diversen Hürden die genommen werden mussten und dem „nerven“ meiner engsten Freunden und Familie bis zur Weißglut, stand ich plötzlich alleine in Amsterdam am Flughafen und wußte irgendwie nicht wie es jetzt wohl weitergeht – es fühlte sich an, als ob ich meine erste Wundertüte als kleiner Bub geöffnet hatte. Ich wußte nicht wirklich was auf mich zu kommt. Auch der Flug war für mich mein erster Langstreckenflug. Da ich es so gemütlich wie möglich (bei meinen knapp 1,91 m Körpergröße) haben wollte, hatte ich Business Class gebucht. Somit hatte nicht nur einen angenehmen Sitzplatz im Flieger, ich genoß auch die Business Lounge im Flughafen und bekam ein tolles Frühstück.
Aber dann kam der langen Weg zum Gate. Nachdem ich kurz mit meiner Tochter Emma telefoniert hatte, überkam mich ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend – und nein, das Frühstück war es nicht.
Gleich werde ich mich in den Flieger setzen; das Gefühl war irgendwie surreal.
In 9 Stunden wird mich der Flieger um die halbe Welt geflogen und mich 12.000km von Zuhause entfernt abgesetzt – und zwar ganz alleine auf mich gestellt.
Meine ersten Gedanken galten meinen beiden Kids, welche ich jetzt für die nächsten 2 Monate nicht sehen würde, das machte mich schon sehr traurig. Aber als Glücksbringer hatten sie mir jeweils einen Teddy mit auf den Weg gegeben, als Glücksbringer waren sie meine ständigen Begleiter auf meiner Reise.
Auch Nicole für 2 Wochen nicht zu sehen, machte mich sehr emotional.
Dann dachte ich aber „jetzt ist es endlich soweit und ich erfülle mir in den nächsten 2 Monaten meinen „Kindheitstraum“ und ich freute mich sehr dieses tolles Land mit dem Camper zu erkunden.
Jetzt war es an der Zeit mit dem Flieger abzuheben, bei einem tollen Sonnenaufgang ging es in die Luft. Schon nach kurzer Zeit bekam ich dann das Mittagessen. Naja, wenn man daß in der Business Class so nennen konnte. Es gab Pizza Brötchen mit etwas Pesto, etwas Obst und irgendeine undefinierbare Schokolade. Da hatte ich von Lufthansa eigentlich mehr erwartet. Aber das sollte mir nicht die anfängliche Laune verderben.´
Nach etwas schlaf und 8,5 Stunden später, erreichte ich dann die Metropole New York, wo ich bis zum 01. März 2022 bleiben würde.
Jetzt hieß es erst einmal – Custom Border Control. Die Schlange an der Grenzkontrolle war überschaubar. Am Schalter, kamen dann die wohl typisch Fragen, was machen Sie hier, wie lange bleiben sie, was machen sie hier, wieso 2 Monate, und dann kam die Frage, wie können sie sich daß leisten. Ich war auch diese Frage nicht eingestellt. Dann fragte mich die Dame von der Security noch, ob ich was zu verzollen habe.
Yep, 40 Päckchen Tabak !!!!
Da der Tabak in den USA viel teuerer als hier ist – hatte ich mich für die Reise schonmal eingedeckt. Ich hatte aber trotz meiner Recherche vor der Reise, nicht wirklich herausfinden können, wieviel Tabak ich mitnehmen durfte. Insofern bekam ich ein wenig „Angst“ – aber man interessierte sich nicht wirklich dafür.
Und da stand ich plötzlich – vor dem Flughafen – alleine und das bei Temperaturen um den Gefrierpunkt!
Ich realisierte in diesem Moment erst so richtig, daß ich für eine sehr lange Zeit weg sein werde.
Ich rief mir ein Taxi und auf ging es vom Airport Newark, mitten hinein in die Metropole. Die Fahrt war schon sehr beeindruckend; ich konnte schon mal einen tollen Blick von der anderen Seite des Hudson Rivers auf die Skyline von New York ergattern. Nach ca. 1 Stunde erreichte ich dann meine Unterkunft für die nächsten Tage in Manhattan, 2 Blocks vom Central Park entfernt.
New York, 142 w 83rd st, 14:00 Uhr
Hier war mal was los. Volle Straßen überall Menschen mit Masken und dick angezogen – es war arschkalt. Und dann stand plötzlich dieser Wagen vor mir und der Fahrer fing an zu singen. Mit seinen „Keulen“ in der Hand, sah es fast so aus, als würde er gleich aus-steigen und zu tanzen – ich liebe solche „Freaks“
Ich brachte meinen schweren Koffer in Etappen hoch, mußte immer wieder ein kleines Päuschen machen. Nachdem meine Sachen heile oben angekommen waren, machte ich mich auf die Suche nach dem Vermieter.
Aber da Niemand da war, beschloß ich mich wieder warm anzuziehen und New York zu Fuß zu erkunden – am Ende des Tages, zeigte meine Apple Watch mal eben 19,1km an. Also führte mich mein Weg direkt zu naheliegenden Central Park und von da aus zum Timesquare.
Hier war mal was los. Volle Straßen überall Menschen mit Masken und dick angezogen – es war arschkalt. Und dann stand plötzlich dieser Wagen vor mir und der Fahrer fing an zu singen. Mit seinen „Keulen“ in der Hand, sah es fast so aus, als würde er gleich aussteigen und zu tanzen – ich liebe solche „Freaks“
Der Timesquare zur Abenddämmerung ist schon sehr beeindruckend, aber die Menschenmassen, haben mich schon sehr abgeschreckt. Danach ging es wieder zurück zu meiner Unterkunft; nach so einem langen und aufregenden Tag schlief ich irgendwann erschöpft ein.
An meinem zweiten Tag im „Big Apple“ führte mich mein Weg erst einmal mit der Subway zum 9/11 Memorial. An dieser Stelle zu stehen, wo es zu einer der schlimmsten Angriffe auf die freie Welt gekommen war, war sehr emotional. Aber immer wieder sieht man hier Touristen, welche sich mit einem lächelnden Selfie fotografieren – sehr geschmacklos.
An der World Trade Center Subway Station konnte ich ein paar tolle Aufnahmen der besonderen Architektur des Gebäudes schießen, bevor es dann mit der Subway weiter unter dem Hudson River durch zum Exchange Place ging. Hier hat man eine tolle Aussicht auf die bekannte Skyline von New York.
breakfast at Gregorys – the best Smoothie I ever got – at the Exchange Place with a beautiful view
Für den bevorstehenden Sonnenuntergang hatte ich dann noch etwas besonderes geplant. Es ging zum Sunset auf das „Top of the Rocks“.
Nachdem ich an der Sicherheitskontrolle vorbei war, konnte ich mich, auf dem Weg zum Fahrstuhl, auf großen Tafeln mit Bildern, über das Rockefeller Center und dem Erbauer John D. Rockefeller Junior informieren. Der Fahrstuhl brachte mich dann erst einmal in den 67. Stock des Gebäudes. Wenn man während der Fahrt mit dem Aufzug nach oben schaut, sieht man ein kurzes Video über die Geschichte des Rockefeller Centers. In weniger als einer Minute ging es dann die 260 Meter nach oben. Und wie es der Zufall so will, hörte ich plötzlich ein paar heimische, deutsche Stimmen neben mir, wir kamen kurz ins Gespräch und wie es der Zufall so will, kamen auch sie aus meiner Heimatstadt.
An diesem Tag (erst der dritte Tag meiner Reise), sehr früh am Morgen, suchte ich mir erst einmal eine Bäckerei und und einen ruhige Ecke im Central Park für ein kleines Früh-stück. Mit der Subway ging es im Anschluß in Richtung Brooklyn Bridge, zum „Dumbo Place“. Jeder der den Film „Es war einmal in Amerika“ kennt, weiß wovon ich rede. Hier ist dementsprechend immer so einiges los. Da ich aber schon sehr früh unterwegs war, waren noch nicht so viele Touristen dort und ich konnte auch hier wieder ein paar tolle Aufnahmen machen.
Der Weg „auf“ die Brooklyn Bridge erwies sich ein wenig komplizierter. Aber nachdem ich einen Passanten nach dem Weg fragte, fand ich endlich den Aufgang zur bekannten Brücke. Hier erfuhr ich direkt wie freundlich die Amerikaner sind, hier, wie auch auf meiner ganzen Reise, habe ich nur nette Leute auf meiner Reise kennengelernt.
Da der Tag noch sehr früh war, machte ich mich auf zum Hudson River und es ging mit der Fähre zur Freiheitsstatue. Da diese leider zu dem Zeitpunkt für die öffentlich gesperrt war, habe ich dann etwas auf Liberty Island entspannt und ein paar schöne Bilder schießen können.
Wie schnell so ein Tag wieder vergeht, mittlerweile waren es 17 Uhr und ich bekam Hunger und vermisste auch Nicole. Während unseres Telefon erzählte sie mir von der wohl besten Pizzeria in New York, welche ich dann ansteuerte und wurde auch nicht enttäuscht. Hier in „John’s Pizzeria“ bestellte ich mir eine „normale“ Pizza Salami und bekam … eine Riesen Pizza und glücklicherweise gibt es hier überall „Doggy Bags“; somit war das Abendessen auch gesichert. Um 19 Uhr erreicht ich dann erschöpft meine Unterkunft – die 5 Etagen hatten es jetzt in sich und ich mußte zwischendurch eine kleine Pause einlegen.
An diesem Tag war ich ca. 20 km auf den Beinen, was ich in Aachen nur sehr selten mache. Am nächsten Morgen war er dann da – der Muskelkater und ich war so ziemlich am Arsch. Auch merkte ich am vorletzten Tag in New York, daß ich es in den ersten Tagen meiner Reise übertrieben hatte – mir ging es irgendwie nicht wirklich gut und ich fühlte mich gestresst und körperlich war der Muskelkater schon sehr schmerzhaft. Ich muß dazu sagen, daß ich seit ca. 3 Jahren, wegen einer Rückenverletzung, kein Gefühl mehr in beiden Füßen habe – das machte mir in den ersten Tage meiner Reise noch ein wenig Probleme – aber legte sich mit der Zeit.
An meinem letzten „ganzen“ Tag in New York, ging es, wie die letzten Tage auch, zuerst in den Central Park mit frischen Croissants. Auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen, hörte ich in der Nähe ein Saxophon. Ich folgte der Musik und traf auf den begnadeten Saxophonisten Utril Rhaburn, welcher im Central Park sein Bestes gab. Ich setze mich zu ihm, und genoß mein Frühstück bei toller Jazz Musik. Was will man als eingefleischter Jazzliebhaber mehr; ich hatte also mein „ruhiges“ Plätzchen“ für die nächsten 30 Minuten gefunden.
Der Central Park Zoo war nicht weit und somit mein nächstes Ziel. Hier wurde ich sehr enttäuscht; denn nach ca. einer Stunde hatte ich schon alles gesehen, aber auch nicht wirklich viel. Wer hier hin möchte, sollte sich vorher gut informieren, ob es wirklich sein muß.
Als großer „New York Yankees“ Baseball Fan, stand im Anschluß ein Besuch des Yankee Stadium auf dem Programm und ich freute mich schon riesig auf eine Führung durch die „heiligen“ Hallen. Aber falsch gedacht, durch den Streik der MLB Spieler zu diesem Zeitpunkt, war das Stadium leider geschlossen. Ich hätte mich vielleicht vorher informieren sollen, somit hätte ich mir die lange Fahrt in die Bronx sparen können. Na Ja, den Eingang zu besuchen mußte dann wohl diese mal reichen.
Nach einem „kleinen“ Mittagessen bei Mc Donalds, ging es weiter zum „The Vessel“. The Vessel war auch einer dieser Spots in New Yor City, welcher auf meinem usa-trip nicht fehlen durfte. Angekommen am „The Vessel“, musste ich leider feststellen, daß dieser geschlossen war und das nicht wegen „Corona“. In der Vergangenheit kam es hier immer wieder zu Selbstmorden, aus diesem Grund wird das „The Vessel“ immer mal wieder sporadisch gesperrt, sowie auch an diesem Tag. Somit konnte ich nur Fotos von Draußen schießen. Also machte ich mich auf den Rückweg zu meiner Unterkunft. Ich war mittlerweile xxxx km von dort Entfernt.
Mein Fußmarsch führte mich über den High Line Park. Der High Line Park befindet sich auf einer 2,3 km langen, stillgelegten Hochbahntrasse, die in den 1930er Jahren erbaut wurde. 2009 wurde der erste Teil für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, 2011 der zweite Teil des Parks eröffnet und der letzte Abschnitt wurde im September 2014 fertiggestellt. In der Abenddämmerung konnte ich ein paar tolle Fotos schießen.
the Big Apple by night is so beautiful and also strange
Spät am Abend erreicht ich dann meine Apartment. Da ich mir mittlerweile Magnesium Tabletten besorgt hatte, war der Muskelkater so gut wie weg – danke für den Tip Nicole. Das war auch gut so, da ich für meine Abreise am nächsten Morgen noch meine Koffer packen mußte und am nächsten morgen ja auch die 5 Etagen wieder runter mußte.
Ich ließ meinen letzten Abend mit meinem Airbnb Vermieter bei einem Glas Wein ausklingen.
Die Zeit in New York war schön, aufregend und einzigartig, aber auch stressig und kalt. Man hat mir bei meinen Posts auf Instagram wohl auch angesehen, daß es mir nicht wirklich gut ging. Daran mußte ich was ändern. Ich hatte mir einfach zu viel vorgenommen. Das sollte sich aber im Verlauf meiner Reise ändern.