Aus den geplanten 8 Stunden, wurden dann mal wieder etwas mehr. Aber das Autofahren in den USA war einfach so entspannt, so daß die 11 Stunden wie im Flug vorbei gingen.
Meinen ersten Stop legt ich dann schon recht früh ein. Um 10 Uhr erinnerte mich mein Magen daran, endlich mal gefüllt zu werden. Da mein gestriges Abendessen nur aus Ananas bestand, gönnte ich mir zu dieser frühen Stunden schon eine Pizza. Bei angenehmen 20 Grad machte ich es mir an der Tanke bequem, als plötzlich neben mir ein Lieferwagen anfuhr. Für den ersten Moment dachte ich, wie geil – wenn ich ein wenig kriminelle Energie hätte, könnte ich mich jetzt wohl meinen gesamten Vorrat an RedBull für meine Reise besorgen – lol.
Den nächsten Stop legte ich dann erst wieder um 14 Uhr kurz vor Jacksonville ein. Hier gab es mal wieder Ananas als kleinen Snack – hier hatte ich dann auch einen kleinen Beobachter, der wahrscheinlich nur drauf wartete, das mir was vom Teller fällt. Nachdem dann meine Blase ein wenig drückte, machte ich auch meine erste Begegnung mit den hiesigen Toiletten an Tankstellen, hier ging es noch einigermaßen – alles andere nach meiner Reise war hiermit nicht zu vergleichen. Leider konnte ich hier in Jacksonville nicht länger bleiben, da noch ca. 400 km vor mir lagen.
Die Fahrt an der Ostküste entlang werde ich definitiv nochmals wiederholen und mehr Zeit einplanen. Trotz all den vielen km, welche in im Camper unterwegs war, möchte ich keine Sekunde davon missen. Die Eindrücke, welche ich sammeln konnte, sind unbezahlbar und unvergessen. Ich habe nicht einmal auf meiner Reise bereut, etwas verpasst zu haben – all das mußte so sein.
Ca. 70 km vor Charleston, setzte so langsam die Dämmerung ein und ich fuhr einem tollen Sonnenuntergang entgegen, als es plötzlich neblig vor wurde. Aber es war kein Nebel, vor mir hatte es angefangen zu Brennen und die Feuerwehr legte entlang der Straße kontrollierte Brände, damit das Feuer nicht auf die Straße übergriff – das Bild kann nicht wirklich wiedergeben, wie surreal diese Situation war.
Um 19:30 Uhr erreichte ich dann nach 700km im Camper mein Airbnb (welches mir Nicole ausgesucht hatte). – aber nicht wirklich „in“ meiner Unterkunft. Als ich ankam, war es mal wieder stockdunkel und ich hatte nicht wirklich einen Hinweis wo das Haus ist. Ich fuhr rechts in einen Einfahrt rein, um mir es auf Google Maps genauer anzusehen. Und was soll ich sagen – es war eine Einfahrt weiter. Also Motor an – Gang rein – und los – aber weit gefehlt. Ich steckte mit meinem Camper im Match fest – f….ck! Ich also mit meinen Schlappen raus aus der Karre im Dunkeln auf der Baustelle ein paar Hölzer gesucht und weiter ging die Fahrt – um genau zu sein ca. 10 Meter weiter bis zum nächsten Haus. Diese Reise macht so viel Spaß, obwohl ich ein kleiner Chaot bin. Die Planung der Reise war die eine Sache – die Durchführung hätte nicht besser, lustiger, aufregender, abgefahrener und chaotischer sein können.
Mein Unterkunft lag, toll gelegen, an den Sümpfen etwas ausserhalb von Charleston. Die Unterkunft war ein kleines Zimmer in einem großen Haus. Ich hatte den Code für das Bluetooth schloss per email geschickt bekommen und es funktionierte auf anhieb. Ich war alleine – aber nicht lange. Der Vermieter kam von der Arbeit und sein Hund kam hinterher bzw. lief sofort bellen auf mich zu Das Zimmer war zwar sehr schön, aber der Vermieter war nicht gerade der kommunikativste! Ich liebe zwar auch Hunde, aber seiner war recht nervig und „kläffte“ mich ständig an. Davon ließ ich mir aber nicht meine mittlerweile gute Laune verderben und verkroch mich in mein Zimmer. Jetzt hatte ich mal endlich Zeit ein paar Fotos zu sichten und zu posten. Mein Abendessen war heute etwas gesünder – es gab frische Ananas.