Roadtrip to Sanderson (31. März 2022)

Am 31.03.2022 war der Zeitpunkt gekommen, meine Reise alleine fortzusetzen und mich von meinen beiden Freunden Hogg und Draco zu verabschieden 

 

Am Tag vorher wurde mein schon in die Jahre gekommene Camper endlich von Kerry (einem Mitbegründer des Unternehmens) persönlich ausgetauscht. Hierzu ist er 14 Stunden lang von Denver bis nach Austin gefahren. Hier nochmals danke an #escapecampervans für den mega Service.

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge, ging also meine Reise weiter. Mein nächstes Ziel war der „Big Bend National Park“ in Texas nicht weit von der Grenze zu Mexico. Aber es kam mal wieder anders.

 

Die Fahrt in das weit entfernte Sanderson, war nur ein kurzer Zwischenstop zum meinem eigentlichen Ziel in Texas. Aber dazu später mehr.

Diese Fahrt war mal (sorry daß ich es schon zum wiederholten male erwähne) atemberaubend. Es ging durch kleine Städte und Orte, vorbei an ausgetrockneten Flussläufen und Ranches, der Highway hieß hier nur noch Highway, war aber eigentlich nur eine einfach Landstraße und der Verkehr ließ auch so langsam nach – ich war im „nowhere“.

 

Entlang des Highway 10 war die Landschaft zuerst noch ländlich, bevor es dann ab Junction wieder bergiger wurde. Ab Sheffield wurde es dann so langsam wieder etwas karger und sehr weitläufig, auch das grün verschwand allmählich.

 

Ich weiß nicht, warum gerade dieser Abschnitt so faszinierte – das lag wahrscheinlich aus der Ruhe, die hier herrschte. Ich habe während meiner ganzen Reise nicht mehr so wenig Autos auf den Straßen gesehen, wie auf diesem Teil meiner Reise.

Für die 565 km brauchte ich lange 9 Stunden, da alle paar Meilen diese „WOW“ Momente kamen. Diese Landschaften in Texas sind einfach faszinierend, so daß ich oft Stops einlegen mußte, um die Ruhe zu genießen und die Landschaft in Bildern festzuhalten. Auch abseits der Straße kam meine Drohne zum endlich wieder zum Einsatz.

Die Straßen sind hier ganz anders, sie sind recht mies. Mit vielen Schlaglöchern gesäht, so daß man sehr konzentriert sein muß. Aber das Autofahren wird dadurch nicht anstrengender, so zumindest mein Gefühl.

 

Dass ich überhaupt mal eben hunderte Meilen einfach nur geradeaus fahre, ohne ein anderes Auto zu sehen, und mich dabei immer weiter weg von Zuhause begebe, ist schon sehr bizarr. Man weiß, daß man wohl zu keinem dieser Orte, die man passiert, zurück kommt. Jeder Kilometer bringt dich weiter weg von Zuhause – deinen Liebsten und Freunden. Es liegt Einsamkeit darin – aber eine schöne Einsamkeit.

 

Ich war jetzt voll im „Roadtrip“ drin. Ich machte mir keine Sorgen oder grüblete vor mich hin, ich plante nichts – die Zeit stresst mich einfach nicht. Um so etwas geht es bei so einer Reise. Denn daran erinnert man sich später. 

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Mein geplantes Ziel, der im „nirgendwo“ gelegene Campground „Tiny Valley Retro Rentals“, ein Campground wie er nicht ungewöhnlicher sein konnte, war in diesem Tempo nicht zu erreichen. Also legte ich einen Zwischenstop in Sanderson, Texas ein.

Ich erreichte Sanderson um 19 Uhr mit noch Sprit für ca. 4 Meile. Das Tankstellennetz auf meiner Strecke hatte ich zusätzlich noch unterschätzt. Auf den ersten Blick sah es hier aus, als ob Sanderson nur aus einem Motel und einer großen Tankstelle besteht. Mehr konnte ich leider nicht sehen, da es schon recht spät war und ich nur noch ins Bett wollte. Die ca. 900 Einwohner konnte ich weit und breit nicht sehen.

Ich nahm mir dann eins dieser typischen alten Motels, das „Desert Air Motel“. Dort verbrachte ich den frühen Abend in der Dino-Außen-Badewanne. Als ich mir dann später noch an der gegenüberliegenden Tankstelle ein paar Corndogs und Getränke holte, lernte ich vor dem Motel noch einen netten Biker kennen. Mit ihm ließ ich dann den Abend bei tollen Gesprächen und einem Bierchen ausklingen.

 

 

Der Ort Sanderson war schon sehr abgelegen im Big Bend National Park. Aber meine Reise am nächsten Tag, führte mich dann nochmals weiter ins „Nirgendwo“

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