Nach fast 2 Monaten, 14.000 km und stundenlang hinter dem Steuer meines Campers, unvergessliche Momente, tolle Begegnungen, wahnsinnige Landschaften u.v.m. war der Zeitpunkt für die „Letzten Meilen“ gekommen.
Mein Weg führte mich die nächsten drei Tage von Los Angeles nach San Francisco.
Vor mir lagen aber noch ca. 800km auf dem Pazific Coast Highway One, bevor ich dieses in mein Herz geschlossenes Land und die tollen Menschen, welche ich auf meiner Reise kennengelernten durfte, verlassen musste.
Mein Abenteuer USA war einfach einzigartig und bleibt für Nicole, Christian und mich, für immer in Erinnerung.
- 19. April 2022 - Los Angeles to Lompoc
- 20. April 2022 - Lompoc to Monterey
- 21. April 2022 - Monterey to San Francisco
Am 19. April 2022 begann der letzte Teil meiner unglaublichen Reise. Mein Cousin Christian hatte mich die letzten 2 Wochen auf meiner „I am on a 2 month vacation across the USA“ Trip begleitet hatte, hieß es für ihn Abschied von den USA zu nehmen.
Sein Flug ging zwar erst um 21 Uhr, aber da ich für diesen Tag noch einige Kilometer bis Monterey vor mir hatte, brachte ich ihn schon recht früh zum Flughafen LAX. Somit ging es für mich alleine auf meinen Trip entlang der Westküste.
Um 11 Uhr verließ ich den Flughafen von LA und machte mich auf in Richtung Malibu.
Hier legte ich einen kurzen Stop am Dune Beach am Pazifischen Ozean ein. Sand Dune ist im Wesentlichen eine Ansammlung von Sand, der vom Wind nach oben getragen und gegen einen Berghang gedrückt wurde.
Direkt am Strand, findet man eine Ansammlung von diversen „Skulpturen“ aus Seinen.
Hier atmete ich erst einmal durch und telefonierte zu erst einmal mit meiner Freundin Nicole.
Mein nächster Stop war nach 60 km der Pier Shoals Public Beach.
Hier machte ich es mir im Camper gemütlich und genoß den Blick auf den wild tobenden Ozean und beobachtete die Vogel am Strand – ja ich beobachtete Vögel – hätte ich auch nie gedacht, daß ich das mal mache.
Von hier aus hat man auch einen tollen Blick auf Rincon Island. Rincon Island ist eine kleine 2,3 Hektar große künstliche Insel im Ventura County in Kalifornien.
Die Insel ist durch den Richfield Pier mit dem Festland verbunden. Für mich hatte der Anblick der Insel mit ihren Palmen, etwas von einer Schatzinsel.
Es war mittlerweile schon 15 Uhr und ich hatte erst 130 km hinter mir – also nicht viel für 4 Stunden. In diesem Tempo sollte ich mein eigentliches Ziel, Monterey, nicht erreichen. Also mußte ich meine Planung für den Tag ein wenig „umwerfen“ – egal, ich bin doch flexibel.
Da mein nächstes Ziel der Jalama Beach County Park war, wollte ich auf dem dort liegenden Campground übernachten – aber es kam, wie immer mal wieder auf meiner Reise, anders.
Die Fahrt dorthin führte mich vorbei an atemberaubenden Küstenabschnitten der Westküste, ab und zu konnte man auch zahlreiche Ölplattformen im Pazifik erahnen.
Ab Gaviota führte mich mein Weg dann etwas weg vom Ozean, durch Berge und Wälder. Irgendwann hieß es dann links abbiegen, auf eine kleine Straße zum Jalama Beach.Von hier aus führte mich mein Weg 25km durch kleine enge kurvenreiche Straßen – und dann tat sich plötzlich ein Anblick auf, den ich so schnell nicht vergessen werde.
Der Anblick der Klippen, bedeckt mit den tief liegenden Wolken, war einfach der Wahnsinn. Auch der vorbeifahrende Zug vor den in den Wolken liegenden Landschaften hatte etwas beruhigendes. Ich fühlte mich wohl hier und freute mich schon auf die Übernachtung und den Sonnenuntergang am Strand.
Hier konnte man die Naturgewalt des Pazifischen Ozean fühlen und sehen. Hohe Wellen, wahnsinnige Brandungen durch den starken wind – einfach unvergesslich. Kurze Zeit später stand ich am Eingang des Campingplatzes und auf dem Schild stand – Campground full.
Fuck – es wäre so schön gewesen, hier zu übernachten.
Ich parkte meinen Camper und machte mich auf zum Strand. Hier konnte man dann am eigenen Leib erfahren, wie stark der Wind einem um die Ohren fegte – unglaublich. Ich verbrachte ca. 1 Stunde hier und bekam noch die untergehende Sonne mit. Ich hätte gerne noch den Sonnenuntergang „mitgenommen“, aber da ich bis zur Dunkelheit gerne eine Übernachtungsmöglichkeit finden wollte, ging es für mich leider wieder weiter.
Zurück am Camper waren dort ein paar kids, welche mit ihren Skateboards an den ein oder anderen Kickflip. Ihre freunde hatten es sich in den Dünen am Strand bei einem Lagerfeuer gemütlich gemacht. Ich hatte noch zwei Säcke Feuerholz im Camper, ich war froh, daß ich einen Abnehmer gefunden hatte und die Kids freuten sich wie „Bolle“.
Ich steuerte die kleine Stadt Lompoc, 40 km vom Jalama Beach entfernt an und nahm mir ein Hotelzimmer im SureStay Plus Hotel – mir war irgendwie heute die Lust nach Camping vergangen.
Nach einer Pizza to go um die Ecke – hieß es dann auch für mich um 20 Uhr die Kissen zu küssen.
Heute ging es in das 300 km entfernte Monterey. Dort, am Bug Sure, hatte ich mir ein Hotel gebucht, bevor es am 21. April 2022 dann nach San Francisco weiter ging – dem Endpunkt meines Abenteuers USA.
Ich startete schon sehr früh um 9 Uhr. Zu erst einmal ging es ins 90km entfernte Obispo – hier genehmigte ich mir erst einmal ein zweites Frühstück, nachdem im letzten Hotel nicht mehr viel vom Frühstück für mich da war.
Von einem kleinem Diner aus, spazierte ich ein wenig durch die kleine Stadt und füllte im nächst gelegenen Süßigkeiten Store meine Vorräte an „Soure Patches auf – ja ich habe dieses „Zeug“ auf meiner Reise lieben gelernt. Auch war ich die ganze Zeit nach bestimmten Erdnüssen, aber nirgends konnte ich diese „Scharfen Schalenfrüchte“, welche mir Draco in Texas geschenkt hatte und welche schon recht früh aufgefuttert waren, ergattern (auch nicht online nach meiner Reise).
Direkt um die Ecke lag die „Bubblegum Alley“ – widerlicher Anblick. Hier haben sich wahrscheinlich Millionen von Touristen mit ihren Kaugummis an der Wand verewigt.
Weiter ging es die Westküste entlang zum Elephant Seal Vista Point. Die Fahrt dorthin war wirklich atemberaubend und nicht in Worte zu fassen. Hier bekommt man so einiges geboten und man „muß“ einfach hier und da anhalten und Genießen. Angekommen am Strand voll von Seeelefanten, stank es schon gewaltig. Aber es war unheimlich schön, diese Riesen in freier Laufbahn beobachten zu können.
Ich packte meine Fotoausrüstung zusammen und machte mich auf den Weg zum Fotoshooting. Auch hier konnte man mal wieder die Kraft des Pazifiks erahnen. Immer wieder schlugen die Wellen auf die im Ozean ragenden Felsen, das aufgewühlte Wasser führte dazu, daß einem das Gitscht nur so um die Ohren schlug.
Wenn die Wellen wieder zurückgingen wurde der Ozean für einen kurze Zeit ruhig bevor wieder die nächsten Wellen die Küste traf.
Hier zwischen Menschenmassen, hielt ich es eine Stunde aus, bevor mir es wieder zu viel wurde.
Entlang des unglaublichen Highway One, ging es sehr kurvenreich durch den Big Sure zum Pfeiffer Beach. Dieser war aber wegen Überfüllung geschlossen – wieder einer dieser Spots die für meinen nächsten USA-Besuch auf die Liste kommen.
Angekommen an der Bixby Bridge – war wieder diese Menschenmassen, so daß ich nur ein paar Fotos schoß und es für mich hieß – schnell weg hier. Ich wollte zwar noch zum Bixby Bridge Vista Point – aber lieber das nächste mal. Ich habe diesen Teil meiner Reise, von der Zeit und Entfernung her, sehr unterschätzt – schade! Aber ich bin ja nicht das letzte mal hier gewesen.
Die letzten 30 km entlang der mega geilen waren weiter hin atemberaubend und ich wei0ß nicht wie oft ich gedacht habe – WOW – was für ein Naturschauspiel hier am wilden Pazifik. Zum Sonnenuntergang hin, erreicht ich das Munras Inn in Monterey und machte es mir bei Kaminfeuer gemütlich. Auch buchte ich für den nächsten Tag ein Ticket für Monterey Bay Aquarium.
Der heutige Tag startete für mich sehr früh. Um 8 Uhr aufgestanden, wollte ich erst einmal mein bezahltes Frühstück im Hotel zu mir nehmen. Aber am Empfang gab es (Corona gedankt) nur eine Tüte mit „keine Ahnung“ was. Wenn ich daß vor meiner Buchung gewußt hätte, hätte ich mir wohl eine andere Unterkunft gesucht.
Da mein Tag „picke-packe“ voll war, machte ich mich hungrig auf meinen Weg zur Connery Row, der Uferstraße, die an die Stadt Pacific Grove grenzt, aber offiziell im New Monterey Viertel liegt und noch zu Monterey gehört. Dieser historische Straßenzug am Pazifik ist die erste Adresse für großartige Hotels, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Familienspaß und Nachtleben. Also suchte ich mir ein kleines Bistro und es gab zum Frühstück ein paar Pancakes mit Rührei. Danach schlenderte ich ein wenig durch das tolle Viertel und bewegte mich so langsam in Richtung Monterey Bay Aquarium.
Am Aquarium angekommen, mußte ich mich, trotz vorhandener Eintrittskarte, anstellen und nach 30 Minuten Wartezeit konnte ich endlich rein. Ich hatte schon viel über dieses Aquarium gehört und gelesen, aber es wurde dem allen nicht wirklich gerecht. Sehr verwinkelt auf mehreren Etagen suchte ich mir meinen Weg.
Hier leben ca. 35.000 Meerestiere aus 550 Arten; von Nacktschnecken über Seesterne und Quallen bis hin zu Haien und Pinguinen. Das Aquarium verfügt über etwa 200 Becken und das größte davon, „the Outer Bay“, fasst etwa 4 Millionen Liter Wasser. Ebenfalls zum Bereich Outer Bay gehört eine umfangreiche Sammlung von Quallen. Weitere Schwerpunkte sind Seeotter sowie eine Gezeitenzone, in der man auch Pinguine beobachten kann; von der Terrasse aus lassen sich die Otter in freier Wildbahn beobachten. Es gelangen mir trotz der dunkel gehaltenen Räumen ein paar tolle Fotos.
Etwas entäuscht durch die „Größe“, war ich nach etwa 2 Stunden schon durch und machte mich auf meine letzte Fahrt mit dem Camper nach San Francisco.
Um 14:30 Uhr erreichte ich den Davenport Beach – oh man was für ein toller Ort und ich hatte ihn für mich ganz alleine. Ich befand mich auch nicht direkt am Beach, sondern oberhalb, auf einer Art Plateau, von welchem man einen mega geilen Ausblich auf die Umgebung und den Pazifik hatte. Auf diesem Felsplateau fegte mir nur so der Wind um die Ohren, so daß ich echt aufpassen mußte, denn am Abgrund befand sich keine Absperrungen. Teilweise konnte ich noch nicht mal mein Stativ aufbauen, da es so windig war. Hier, an diesem traumhaften Ort, nahm ich mir eine Menge Zeit.
Mit Musik in den Ohren spazierte ich hier oben und unter mir die Naturgewalten von Wind, Wasser, Klippen und Felsen welche wie Kirchtürme aus dem Wasser ragten – ein atemberaubender Anblick. Und plötzlich wurde es noch lauter über mir – es flog ein Schwarm Pelikane über mir – unglaublich schön anzusehen. Aber nach 2 Stunden war es an der Zeit mich von diesem tollen Ort zu verabschieden.
Der nächste Spot meiner Fahrt nach San Francisco lag 30 km entfernt – also fast um die Ecke – der Pigeon Point Light Station State Historic Park, mit seinem in die Jahre gekommenen Leuchtturm. Optisch sah die Umgebung aus, als ob ich noch am Davenport Beach war – Klippen, der Pazifik und der starke Wind, aber zusätzlich ragte der alte Leuchtturm in den Himmel. Umhüllt von dunklen und dichten Wolken – war die Atmosphäre gespenstisch und es sah aus, als ob gleich Monster aus dem kleine Loch, aus welchem man die Sonne erahnen konnte, herabsteigen sollten. Ich versuchte die Atmosphäre in Bilder einzufangen, was mir auch, denke ich, gelang.
Meinen letzten Stop, legt ich um 17:30 am Grafitti Hill & Devil’s Slide ein.
Devil’s Slide ist ein steiler, felsiger Felsvorsprung an der Küste von San Mateo County zwischen den malerischen Küstenstädten Pacifica und Montara.
Dieser Ort, hier am Pacific Coast Highway, wird wegen seiner häufigen Sperrungen und Erdrutsche während der Winterstürme auch Devil’s Slide genannt.
Hoch über dem Grey Whale Cove State Beach, auf einer Küstenklippe, die sowohl als Devil’s Peak als auch als Graffiti Hill bezeichnet wird, befindet sich der Devil’s Slide Bunker, der während des Zweiten Weltkriegs als Triangulations- und Beobachtungsstation gebaut wurde. Ursprünglich war er ein Teil des Militärreservats Little Devils Slide – eine von fünf Feuerleitstationen, bevor er dann von der Armee als Teil der Hafenverteidigung von San Francisco errichtet wurde.
Obwohl der alte Betonbunker technisch gesehen auf einem Privatgrundstück mit eingeschränktem öffentlichen Zugang steht, ist er leicht zugänglich, sodass man ihn besuchen kann.
Da mir meine „tauben“ Füße an diesem Tag echt zu schaffen machte, konnte ich mich leider nicht bis zum Bunker begeben, somit schoß ich ein paar Fotos aus der Ferne und machte mich auf meine letzte Fahrt in meinem lieb gewonnenen Camper.
Ich hatte mir ein Zimmer für die nächsten 2 Tage, in der Nähe des Flughafens, im „The Dylan Motel“ gebucht. Kurz vor meinem Ziel, hielt ich noch kurz am Supermarkt an. Ich mußte vor der Abgabe des Campers hier in San Francisco, noch meinen ganzen Dreck beseitigen. Ich wollte nur schnell einchecken und mich ausruhen, aber der Besitzer an der Rezeption hatte andere Pläne mit mir, er legte plötzlich aus dem Nichts mit Hasstiraden über Trump und Biden los – oh man, ich wollte nur doch einfach nur auf mein Zimmer.
Nach seinem ewigen Dialog, machte ich es mir im Zimmer gemütlich. Später am Abend, besorgt ich mir noch eine Pizza – ein riesiger Fehler. Was mich dazu bewogen hat, mir eine Pizza beim „Inder“ zu kaufen und dann auch noch mit Jalapenos – weiß ich heute leider nicht mehr.
Dies Pizza sollte mir die letzten 2 Tage dann noch vermiesen. Ich bekam am gleichen Abend noch Durchfall und somit war meine Planung für San Francisco für den „Arsch“. Ich nahm ein paar Magen-Darm Tropfen und hatte trotz allem eine unruhige Nacht, mit diversen Toilettengängen.
Aber was soll ich sagen, ich bin über die ganze Zeit meiner Reise, nicht einmal krank geworden, noch hab ich mich verletzt. Auch haben mir meine Füße, über die ganze Reise, keine Probleme gemacht. Aber trotzdem schade, daß am Ende meiner Reise doch noch sowas passierte mußte.