- 17. April 2022
- 18. April 2022
8:00 Uhr – Mojave City Motel 6
Nachdem wir unseren Camper ein wenig „entmüllt“ hatten, starteten wir um 11 Uhr in Richtung City. Unser Ziel war der Santa Monica Pier. Aber zuerst hieß es – Frühstück! Und das holten wir uns im nahegelegenen Subway.
Dann ging es weiter auf den Freeway und damit mitten hinein in den Dauerstau, für den Los Angeles so berühmt ist. Links, rechts, wohin man auch schaut: Autos! Und zwar über zehn bis zwölf Spuren verteilt.
Bei so viele Auffahrten, Abfahrten, Brücken, Freeways, Highways und andere Straßen gleichzeitig kann man schon mal die Orientierung verlieren – aber zum Glück wusste unser Navi wo es lang ging.
Nach Tagen voller National Parks, Wandern, Canyons und atemberaubender Natur, war es an der Zeit für ein wenig Sightseeing in und um Los Angeles mit seinen 4 Millionen Einwohnern.
Nach 2 Stunden erreichten wir dann das Wahrzeichen der Stand Santa Monica. Um genau zu sein, führte uns der erste Besuch der Großstadt an den Santa Monica Pier. Als alter GTA Online Zucker, war es ein muß, „Los Santos“ in „Real Life“ zu sehen.
Der Pier erstreckt sich über den Santa Monica State Beach am pazifischen Ozean und ist gleichzeitig der Endpunkt der berühmten Route 66.
Ohne Frage, wenn man an Los Angeles denkt, hat man direkt das Bild vom Santa Monica Pier vor Augen; es ist somit auch einer dieser „must see“ Orte in Kalifornien. Aber das fanden auch viele andere Urlauber, welche gerade jetzt einen Abstecher in die schöne Küstenstadt machten.
Doch wer kann ihnen das schon verübeln, denn der lange Pier, hat so einiges zu bieten, Imbissbuden, Straßenmusiker, Selbstdarsteller, Skaten, Fahrradfahrer, lustige Polizeiautos, abgefahrene Autos …. und dem solarbetriebenen Riesenrad inmitten der atemberaubenden Strandkulisse, welcher dem Strand sein typisches und wiedererkennbares Aussehen gibt – einfach einmalig!
Wir ließen uns die sanfte Meeresbrise durch die Haare wehen und genoßen den Geruch von Zuckerwatte und anderen Köstlichkeiten, während wir das Rauschen der Wellen vernahmen und den Blick auf das wunderschöne Panorama genossen. Die Kulisse am Santa Monica Pier ist einfach einmalig.
Wie es Christian erging, kann ich nicht sagen, aber bei mir hat sich dieser Anblick für immer ins Gedächtnis eingebrannt.
Hier am berühmtesten Strand von Kalifornien zeigte uns die Metropole, was seine „Straßenmusiker“ so auf dem Kasten haben – auch AC/DC waren vertreten. Nicht selten wurde für einige Straßenmusiker der Santa Monica Strand schon zum Sprungbrett in die Plattenstudios von LA.
Wir genossen einige dieser verborgenen Talente bei entspannter Atmosphäre und wiedermal dem süßlichen „Weed“ Geruch an jeder Ecke.
Auch für das leibliche Wohl muß man sich hier keine Gedanken machen. Neben kleinen Imbiss Buden, Bistros und Restaurants, gibt es auch diverse Straßenverkäufer mit frischem Obst – ich gönnte mir nach langer Zeit nochmal eine Portion frische Ananas.
Als kleinen Snack gönnten wir uns dann noch ein Pizza in einem kleinen Bistro und sahen dem Treiben an der Promenade zu.
So schnell die Zeit verging – desto näher kam die Zeit, sich auch so langsam um eine Unterkunft zu kümmern.
Da Christians Rückflug in die Heimat schon 2 Tage später sein sollte, entschieden wir uns in der Nähe des Flughafens LAX ein kleines Motel zu nehmen.
Wir nutzten den frühen Abend um unseren Camper ein wenig aufzuräumen und Christian packte schon mal seine „sieben“ Sachen – sein Abflug stand kurz bevor.
Wir starteten wie auch die letzten Tage recht spät um 11 Uhr. Nachdem Christian seine „sieben Sachen“ vollends gepackt hatte, kümmerten wir uns erst einmal wieder um den Camper. Die letzten Tage hat er auch von Innen etwas gelitten. Mit dem Sand aus dem Camper hätten wir locker einen Sandkasten für meine Kids füllen können.
Zuerst ging an diesem Tag erst einmal zum Forest Lawn Memorial Park. Christian wollte das Grab von Lemmy (dem verstorbenen Frontmann von Motörhead) einen Besuch abstatten.
Für mich hieß es jetzt: dem Verkehr auf den Straßen von LA „Herr“ zu werden …
… als plötzlich hinter uns ein Sportwagen ausscherte und uns auf der Gegenspur links überholte. So schnell er an uns vorbei war – umso schneller scherte er wieder vor uns ein und erwischte die Bordsteinkante und hob hab – glücklicherweise wurde niemand verletzt.
Während Christian auf den Friedhof ging, wartete ich im Camper und entspannte etwas und genoß die Ruhe. Hier auf dem Friedhof war echt ne Menge los. An vielen Gräbern saßen Familien und machten BBQ – so was habe ich in Deutschland noch nie gesehen – sehr kurios aber auch toll!
Nun ging es wieder an einen Ort aus „GTA Online“ – zum Griffith-Observatorium.
Der Weg dorthin überforderte wohl mein Navi und wir verfuhren uns diverse male – irgendwie waren wir beide heute ein wenig „verpeilt“!
Unsere Fahrt führte uns letztendlich durch enge Serpentinen, vorbei an kleinen Häusern und großen Villen zum Parkplatz des Observatorium.
Hier oben auf 300m Höhe, hat man einen atemberaubenden Blick auf die Metropole.
Die Städte im Bundesstaat Kalifornien haben, laut offiziellen Messungen, die schlechteste Luftqualität in den ganzen USA – allen voran Los Angeles; das konnte man auch recht gut von hier oben sehen. Die Großstadt lag unter einem Schleier von Smog.
Leider war das Observatorium an diesem Tag geschlossen und da es schon 14 Uhr war – machte sich auch unser Hunger bemerkbar.
Und womit konnte ich Christian glücklich machen – wir machten uns auf den Weg zum Stammlokal des verstorbenen Motörhead Frontmanns Lemmy Kilmister, direkt am Sunset Strip von West Hollywood – dem Rainbow Bar and Grill.
Auf den Weg dorthin, fuhren wir durch Beverly Hills – aber was soll ich sagen – schön anzusehen aber einmal reicht.
Angekommen im Rainbow – gab es Burittos mit Hühnchen – sah zwar unappetitlich aus – war aber „ok“.
Christian wollte das Rainbow unbedingt mal live sehen… naja, Getränke bekamen wir erstmal nicht, da uns die Bedienung trotz mäßigen Betriebs nicht beachtet hat.
Dazu waren die Toiletten wie so oft auf meiner Reise, widerlich.
Das Rainbow ist leider nicht mehr was es einmal war. Das Essen gerade mal mittelmäßig und eher zu einer touristischen Anlaufstätte geworden. Es lebt nur noch von seiner Vergangenheit und seiner Inneneinrichtung.
Als wir dann mit dem Essen durch waren bekamen wir doch glatt von einem Gast eine „lustige“ Zigarette“ angeboten, was wir aber dankend ablehnten – meine Mutter hat immer gesagt „keine Süßigkeiten von fremden Männern annehmen“.
Wir beschlossen, es uns auf dicht befahrenen Straßen „gemütlich“ zu machen und machten uns auf den Weg ins Hardrock Cafe.
In der nähe vom Cafe, began erst einmal die Suche nach einem Parkplatz, aber wir fanden keinen. Vor mir fuhr gerade ein Auto aus einem Parkplatz raus und blitzschnell steuerte ich den Betreiber an und fragte nach dem Preis für eine Stunde. Aber da traf mich der Schlag, der schlecht gelaunte Kerl wollte tatsächlich 20$.
Da Christian sich nur schnell ein Souvenir im Hardrock Cafe holen wollte – versuchte ich mit dem widerlichen Kerl zu handeln – zwecklos – auch für 20 Minuten wollte er 20$ – was für eine Pappnase!
Für mich reichte es aber auch jetzt – ich wollte einfach nur noch meine Ruhe haben, denn ich bekam extrem schlechte Laune – keine gute Voraussetzung für Sightseeing. Wir machten uns also zurück zum Motel.#
Hier bereitete sich Christian dann allmählich auf seinen Rückflug vor. Ich stattdessen, „kramte“ mir den Camper für die letzte Woche auf meinem Trip, denn am nächstes Tag sollte es nach zwei Wochen mit meinem Cousin Christian, wieder alleine weitergehen.
Danke Christian, es war unglaublich daß du es bis zum Schluß geschafft hast, es mit mir 2 Wochen auszuhalten
Und das alles wird immer in unserer Erinnerung bleiben – für immer
- du warst 3.500 km mein Copilot
- wir saßen etliche Stunden gemeinsam im Camper und haben Kilometer abgerissen
- wir haben gemeinsam 5 Bundesstaaten berreist
- wir haben gemeinsam eine geile Zeit erlebt
- wir haben ne Menge Spaß gehabt
- wir haben unglaubliche Landschaften sehen dürfen
- wir haben einen mega Sandsturm erlebt
- wir haben uns im Schnee fast in die Hose gepinkelt
- wir haben einen Schneemann gebaut
- du hast überteuertes Deo gekauft
- du hast deine Schuhe verloren
- du hast deine Schuhe geschrottet und geklebt
- du hast mein Schnarchen überstanden
- wir haben uns teilweise wie kleine Kinder verhalten
- wir haben Breaking Bad wiederbelebt
- wir haben tolle Gespräche geführt
- wir haben aber auch das ein oder andere Mal Stress miteinander gehabt – aber das gehört auch einfach dazu und wir haben uns wieder zusammen gerauft
- wir haben viel gelacht
- wir haben so einige lustige Momente erlebt – ich sag nur: „die Kellnerin im Diner hatte einen guten Tip für uns – nicht nur wir für sie
- …. und vieles mehr
Danke das du meine Reise bereichert hast.