Death Valley National Park (16. April 2022)

Am 16. April 2022 war es mal wieder an der Zeit, wie so oft auf meiner Reise, mich von jemanden zu verabschieden. Diesmal war es mein alter Freund Dirk, welchen ich seit ca. 35 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Aber wir sehen uns ja wahrscheinlich 2024 wieder.

 

Für den heutigen Tag standen zwei Ziele auf unserem Plan. Zuerst sollte es nach Rhyolite City gehen, bevor es uns dann zum Badwater Basin im Death Valley, dem tiefsten Punkt der USA, verschlagen sollte.

Um 10:30 Uhr und bei angenehmen 22 Grad verließen wir Las Vegas und fuhren den Memorial Highway 95 in Richtung Death Valley. Nach 2 Stunden Fahrt erreichten wir aber erst einmal den „Area 51 Alien Center“. 


Ich deckte mich mit diversen Stickern für mich und meine Kids ein, wir schossen noch ein paar „touristisch“ angehauchte Bilder und weiter ging unsere Fahrt. An der Grenze zum Death Valley erreichten wir dann um 13 Uhr und nach 200km Fahrt, die „Geisterstadt“ Rhyolite.

Rhyolite entstand 1904 im sogenannten „Bullfrog Mining District“ nach einem Goldfund und wurde nach dem für die Landschaft prägenden Rhyolith (eine Granitart) benannt. Zwischen 1905 und 1910 lebten in Rhyolite über 10.000 Einwohner und war somit die drittgrößte Stadt Nevadas. Als 1914 die Goldvorkommen komplett ausgebeutet waren, war der Niedergang der Stadt besiegelt. Im Jahr 1919 schloss dann auch als letztes das Postamt von Rhyolite, und der letzte Einwohner, der Postbedienstete, verließ die Stadt. Heute steht Rhyolite unter Denkmalschutz und ist ein Freilichtmuseum, das von der Rhyolite Preservation Society erhalten wird.

Wenn man ohnehin auf dem Weg ins Death Valley ist, kann man den Abstecher auf jeden Fall machen, aber man sollte nicht nicht zu viel erwarten; dann wird man auch nicht enttäuscht. Mir gelang es aber, hier ein paar schöne Aufnahmen zu schießen. Auch gehört die Geisterstadt nicht zum Death Valley National Park, dennoch finden sich auf der Homepage des National Parks einige Hintergrundinfos. 

Nachdem wir dann noch das in der Nähe liegende „Goldwell Open Air Museum“ besucht hatten, ging es weiter. Jetzt ging es mitten ins Death Valley zum Badwater Basin.

 

Wie schon erwähnt ist der Badwater Basin mit 85,5 Metern unter dem Meeresspiegel, der tiefste Punkt der USA und ein Überbleibsel des vorzeitlichen Sees Lake Manly. Das umgebende Salz des „Beckens“ macht das Wasser ungenießbar – daher der Name Badwater . Die Vorstellung, daß hier tatsächlich Tiere und pflanzen leben, wie z. B. Queller, Wasserinsekten und die Badwater-Schnecke, ist sehr surreal. In der Umgebung des Beckens, die nicht ständig von Wasser bedeckt ist, bildet die Kruste des Bodens sechseckige Strukturen aus.

Wir erreichten gegen 15 Uhr und bei 33 Grad im Schatten die spärlich besetzten Parkplatz der Salzebene. Somit war eins klar – wenig Leute – war auch nötig nach der Massenabfertigung in Vegas. 33 Grad im Schatten klingen jetzt nicht wirklich übermäßig heiß, da hier aber nirgends ein schattiges Plätzchen vorhanden war, war es extrem heiß und durch die Verdunstung des Wassers extrem schwül.

Das Badwater Basin zu durchqueren kann unter Umständen auch schnell gefährlich werden, nicht selten ist die Salzkruste über dem Schlamm nur dünn und nicht tragfähig, deswegen sollte man sich nur auf den markierten Wegen bewegen.

Nach ca. einer Stunde war es uns dann doch zu heiß und wir zogen weiter. Auf unserem Weg durch den Death Valley National Park, sieht man immer wieder einige Resorts am Straßenrand. Diese sehen in der Öde aus wir kleine grüne Oasen. Vorbei ging es durch die vom Wind sandigen Straßen an Landschaften, die es mir mittlerweile angetan haben. Diese Einfachheit, der Sand, zwischendurch immer mal wieder aussergewöhnliche Pflanzen trotz der Trockenheit, das bergige in der Ferne und das flache Land unmittelbar vor einem, weit und breit keine Menschenseele und kaum Verkehr, das hatte es mir einfach angetan. Auf der Strecke mitten durch einen der heißesten Gegenden der USA, gab es trotz der Öde, auch immer wieder was am Strassenrand zu sehen. Es ging vorbei an großen Flugzeughallen mit anliegenden Startbahnen. Da der Death Valley National Park auch als Trainingsgelände für Kampfpiloten der Airforce genutzt wird, waren es ne Menge Hangas, die wir so sahen. 

Im Vorfeld wurde ich immer gewarnt, nicht ohne reichlich Benzin im Tank und Trinkwasser, durch das Death Valley zu fahren. Für den Fall das man hier mit dem Auto liegen bleibt (Mobilfunknetze ist hier so gut wie nicht vorhanden), sollte man sich vorbereiten, sondern auch die Spritpreise an den wenigen Tankstellen hier, sind eine Unverschämtheit. 11$ pro Gallone ist hier am „Arsch der Welt“ nicht unüblich.

Auch führte uns unsere Fahrt vorbei an Radaranlagen mit riesigen Satellitenschüsseln, als sich plötzlich der Himmel über uns verdunkelte; als ich nach oben sah, flog dort eine riesige unbemannte Drohne, gefühlte 50 Meter über uns hinweg, sehr abgefahren.

Auch die untergehende Sonne über der Wüste, sah sehr atemberaubend und beeindruckend aus.

Jetzt galt die Überlegung, wie es weiter geht – unser Ziel Los Angeles lag noch ca. 300 km weit vor uns. Da es schon nach 16 Uhr war, beschlossen wir einfach drauf los zu fahren und unterwegs spontan zu übernachten. Aber desto länger ich hinter dem Steuer saß und mich mit Christian unterhielt, verflog die Zeit nur so im Fluge und plötzlich waren wir nur noch 150 km von LA entfernt. Da wir waren beide einfach „durch“ waren, es lagen ja auch fast 700km und 11 Stunden hinter uns. Gegen 20 Uhr erreichten wir dann Mojave City und beschlossen uns ein Motel zu nehmen. Wir entschieden uns für das günstige und saubere Motel 6. Für Christian war es wohl nicht sauber genug – er wickelte zum schlafen eine Plastiktüte über das Kissen und behielt seine Klamotten an. Wir holten uns vor dem zu Bett gehen aber noch ein paar Burger und Smoothies im „The Workz Mojave“ nicht weit entfernt.

Aber die Nacht hatte nach was besonderes für uns parat. Vor unserem Fenster fuhr nämlich alle 15 Minuten ein Zug vorbei, welcher nicht nur durch das laute vorbeifahren, sondern zusätzlich durch ein lautes Signal auf sich aufmerksam machte.

 

Hinzu kam noch, daß unser Nachbar nicht wirklich die Nachtruhe einhielt und wir seinen gesamten Fernsehabend mitbekamen

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