Am 06. April 2022 war es endlich so weit – wir konnten den ersten der „Mighty Five“ National Parks in Utah einen Besuch abstatten.
Zuerst aber hieß es – aufwärmen von der extrem kalten Nacht. Es waren teilweise -10 Grad Celsius, und in unserem Camper war es auch nicht wärmer. Wir hatten zwar einen kleinen elektrischen Heizofen, dieser stellt sich aber Nachts immer wieder automatisch ab. Immer wieder wurde ich nachts wach. Aber auch am Morgen lagen die Temperaturen noch immer bei – 6 Grad Celsius. Diese Temperaturen sind hier auf einer Höhe von 2.400 m aber nichts ungewöhnliches.
Um 7:30 Uhr wurden wir dann so langsam wach, aber irgendwie wollten wir bei dieser Kälte nicht wirklich aufstehen. Glücklicherweise hatte ich schon vor meiner Reise die angehenden Temperaturen nachgeschlagen und war mit meiner Skiunterwäsche gut vorbereitet.
Um 11 Uhr standen wir dann am Eingang des Bryce Canyon National Parks. Durch den Annual Pass für die National Parks, mußten wir diesen nur vorzeigen und unsere Weiterfahrt führte uns zm Lower Inspiration Point. Auf der 7 km langen Fahrt dorthin, lagen auch diverse andere Overlooks, welche aber zu diesem Zeitpunkt gesperrt waren. Vom Parkplatz ging es dann direkt an den Rand des Bryce Canyons – was soll ich sagen WOW.
Da stand ich endlich, ich hatte mich so darauf gefreut und wurde nicht enttäuscht. Ich hatte das Gefühl, als würde ich mich auf einem anderen Planeten befinden.
Der flächenkleinste und kälteste National Park der „Mighty Five“ ist kein Canyon im eigentlichen Sinne, wie z.B. der Grand Canyon, da er nicht durch einen Fluss gebildet wurde. Statt dessen entstand er durch Wind, Wasser und erodiertem Eis. Hierdurch bildete sich im laufe der Zeit die Kante des Plateaus zu einem großen Amphitheatern mit den bizarren Hoodoos. So werden die Felspyramiden bezeichnet, welche an der Abbruchkante des Paunsaugunt-Plateaus (das kommt aus dem Uto-Aztekischen und bedeutet „Heimat des Bibers“) liegen und nicht selten eine Höhe von über 60 Metern betragen. Auch farblich, setzt sich dieser Park, mit seinen rosa- und orange-farbigen Canyon, vom Rest der großen National Parks ab. Zum Zeitpunkt meines Besuchs dort, waren die Hoodos teilweise noch mit Schnee bedeckt. Das Bryce Canyon Amphitheater erstreckt sich über eine Länge von über 30 km.
Das größte Amphitheater trägt den Namen Bryce Canyon. Es ist nahezu 5 km breit, 19 km lang und fällt über 240 Meter gegenüber dem Plateau ab.
Der Park wurde um 1850 von weißen Siedlern besiedelt und erhielt seinen Namen von Ebenezer Bryce, der sich um 1875 dort niederließ. Der Nationalpark wurde 1924 zum National Monument und 1928 zum National Park erklärt. Heute besuchen deutlich über eine Million Besucher jährlich den Park.
Wir wanderten leider nur entlang der Kante für knapp 2 Stunden und waren sehr fasziniert von der Bizarren Umgebung. Eigentlich wollten wir noch den Navajo Loop Trail, ein 5 km langer Rundweg mit einer Höhendifferenz von 200 m bis an den Fuß des vor uns liegenden „Amphitheater“, wandern, aber leider machte mir meine alte „Kriegsverletzung“ zu schaffen. Bei kaltem Wetter „wandern“ kleine Knochensplitter in meinem rechten Fußgelenk. Es ging leider nicht, aber wir bekamen schon mal einen Ausblick, wie unsere nächsten Tage verlaufen sollten – ne Menge Fußmarsch. Und ich meine ich hätte auch den kleinen & niedlichen Prairihunde, welcher per Anhalter gestern an der Straße stand, wiedergetroffen.
Wenn ich daß nächste mal diesen Ort besuche, werde ich mir definitiv mehr Zeit nehmen. Auch hätte ich auch gerne noch einen Sonnenauf- und Sonnenuntergang erlebt, dazu war aber nicht die Zeit – hier hätte ich etwas mehr Zeit einplanen sollen.
Zurück in Bryce Canyon City galt es jetzt erst einmal, unseren Hunger zu stillen. Es ging zum nächstgelegenen Burger Bude und danach in den Store am Campingplatz. Mein Schokoladenbestand mußte mal wieder aufgefüllt werden.
Den Rest des Tages verbrachten wir im und am Camper.Ich nahm mir dann auch etwas Zeit um meine Fotos zu sortieren und meinen Insta Account mit ein paar Posts zu beglücken.
Wir bereiteten uns wieder auf eine Nacht vor – so langsam hatten wir die Schnautze voll von den kalten Temperaturen, die auch das nächtliche „entleeren“, mit dem langen Weg zum WC erschwerten. Aber wir ließen uns den Spass nicht verderben.