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Von San Diego nach Julien – ein Roadtrip, der nicht langweilig war
Die heutige Fahrt war einer dieser typischen Roadtrips, bei denen die Landschaft genauso faszinierend ist wie die Erlebnisse entlang des Weges. Auf abgelegenen Straßen, fernab der großen Highways, führten mich von San Diego nach Yucca Valley. Ich war neugierig auf das, was mich erwarten würde, und obwohl die Strecke mit einigen Stopps an apokalyptischen Orten und den endlosen Weiten der Wüste so einiges zu bieten hatte, war die Fahrt für mich auch eine Gelegenheit, Ruhe zu finden.
Es war früh am Morgen, als ich in San Diego aufbrach. Der Nebel hing noch tief über der Stadt, und die ersten Kilometer fühlten sich irgendwie surreal an. Die Sicht war eingeschränkt, doch es hatte auch etwas Beruhigendes. Der Nebel löste sich später im Verlauf der Fahrt auf und gab die Sicht auf die endlosen 600km die vor mir lagen, frei.
Meine Kamera lag griffbereit auf dem Beifahrersitz, bereit, jede Szene festzuhalten, die sich mir auf diesem Abenteuer bieten würde. Denn wir wissen ja, auf einem Roadtrip kann alles passieren, und sei es nur ein epischer Sonnenaufgang oder ein Kojote, der einem über den Weg läuft. Die Musik lief – das ist ein Muss für mich – denn sie gibt mir das Gefühl, in meinem eigenen Film zu sein. Und das ist genau der Moment, den ich liebe: der Moment, in dem die Fahrt an sich genauso geil ist wie das Ziel.
Oh, und die Ananas. Ja, sie war dabei. Wer mich kennt, weiß: Auf einem Roadtrip ohne frische Ananas geht gar nichts. Es gehört einfach dazu, also lag sie da, der treue Snack für zwischendurch, während ich mich entspannt zurücklehnte und einfach mal die Landschaft genoss. Manchmal fragt man sich, warum das Leben so schön einfach sein kann. Während ich der Strecke folgte, die sich immer weiter vom Trubel der Städte entfernte, fühlte ich mich frei.
Die Landschaft, die sich vor mir ausbreitete, war ein sanftes Meer aus Hügeln und sanften Tälern. Alles war friedlich, und es fühlte sich fast an, als ob ich in einem Film mitspielen würde, bei dem der Titel „Roadtrip durch die Vergessenheit“ lautete.
Frühstück in Julian im „Minor’s Diner“
Mein erster Halt des Tages führte mich nach Julian, einem kleinen, charmanten Ort, der für seine Apfelernte und die malerische Atmosphäre bekannt ist.
In Julian angekommen, zog es mich direkt ins „Minor’s Diner“. Der Plan war, einfach nur ein ordentliches Frühstück zu bekommen – aber naja, es war irgendwie etwas zu viel des Guten. Rührei, Bacon, Toast, Hash Browns… Ich habe so viel gegessen, dass ich mir fast einen Rollstuhl für den Rest des Tages gewünscht hätte. Aber was soll’s – es war lecker, und immerhin gab’s kaltes Redbull, um mich für den weiteren Tag fit zu machen.
Von Julian ging es weiter zum Salvation Mountain. Ich hatte schon viel über diesen Ort gehört. Mein Weg führte mich durch weite Hügel, umgeben von Bäumen und der kalifornischen Berglandschaft. Es war noch immer kühl, aber die Sonne kam langsam durch den Nebel und ein Coyote lief begleitete mich ein paar Meter am Straßen Rand.
Bunte Hügel, brennende Sonne & ein Roadtrip ins Surreale
Als ich schließlich ankam, war ich einfach nur beeindruckt. Dieser bunte Hügel mitten in der Wüste ist fast wie ein Wunder, das jemand aus nichts erschaffen hat. Der Salvation Mountain ist ein riesiges, von Hand gestaltetes Kunstwerk, das mit unzähligen Schichten Farbe, Stroh und Lehm erschaffen wurde – eine bunte Liebeserklärung an den Glauben und die grenzenlose Kreativität.
Umgeben von absoluter Stille, mit der Wüste als Kulisse, war es schwer zu begreifen, dass hier überhaupt noch Menschen leben – vor allem bei der Hitze! Ich fragte mich, wie es wohl ist, in dieser extremen Abgeschiedenheit zu leben. Der Erschaffer, Leonard Knight, verbrachte Jahrzehnte damit, diesen Ort aufzubauen, mit der einfachen Botschaft „God is Love“ als zentralem Element. Heute wird das Kunstwerk von Freiwilligen gepflegt, die versuchen, es vor Wind, Sonne und Zeit zu schützen.
Für mich war es einfach zu heiß, um länger zu bleiben. Trotzdem war es ein faszinierender Ort, und ich konnte nicht anders, als ne Menge Fotos zu schießen. Es war surreal, hier zu sein – und doch ein perfektes Beispiel für die Abgefahrenheit von Kalifornien.
Während ich die Kamera in der Hand hielt, dachte ich darüber nach, wie sehr solche Roadtrips uns mit den unerforschten Ecken der Welt verbinden. Manchmal ist es genau dieser Gegensatz zwischen der Schönheit der Natur und der Abgelegenheit, der eine Reise unvergesslich macht.
Aber da war noch der Dakota Indianer
Während ich mich an einem schattigen Plätzchen niederließ, traf ich auf einen Einheimischen aus Slab City, der dort Touristen herzlich willkommen heißt. Er bot mir und anderen Reisenden kostenlos Getränke an, verteilte Flyer und Sticker – einfach aus Freude an der Begegnung. Wir kamen ins Gespräch, und ich erfuhr, dass er ursprünglich aus South Dakota stammt.
Den Sommer verbringt er hier, doch im Winter kehrt er in die Berge zurück, wo er in einer Hütte mit seinen Pferden und Wölfen lebt. Er zeigte mir ein Foto von sich, seinen fünf Pferden und seinen Wölfen im verschneiten South Dakotas.
Solche Begegnungen sind es, die meine Reisen so besonders machen – einzigartig, intensiv und voller unerwarteter Geschichten.
Die Wüste hatte mich längst ergriffen. Sie war weit und unbarmherzig, aber gleichzeitig auch wunderschön und die Hitze mir auf den Pelz.
Aber meine Reise ging weiter – noch viele Kilometer lagen vor mir.
Die Fahrt von Salvation Mountain zum Bombay Beach führt dich durch eine Landschaft, die sich anfühlt, als würde sie aus einer anderen Welt stammen. Die endlose Weite der Wüste breitet sich vor dir aus, der Boden ist knochentrocken, und die Farben der Landschaft wechseln von warmen Gelb- und Brauntönen bis hin zu den tiefen Rot- und Orangetönen des trockenen, zerklüfteten Geländes.
Es war eine Fahrt durch die Abgeschiedenheit, bei der du dich gleichzeitig ganz allein und irgendwie gleichzeitig auch als Teil von etwas Größerem fühlst.
Vom Verfall zur Kunst: Ein Roadtrip zum faszinierenden Bombay Beach
Weiter ging es Richtung Bombay Beach am Salton Sea, einem Ort, der für seine apokalyptische Atmosphäre bekannt ist. Die verfallenen Häuser und rostigen Überreste einer vergangenen Zeit vermitteln den Eindruck, dass die Welt hier einfach aufgehört hat, sich weiterzudrehen.
Es ist, als ob der Ort von der Natur zurückerobert wurde und die Menschen langsam von diesem abgelegenen Flecken Erde verschwunden sind. Doch trotz dieser trostlosen Szenerie finden sich überall kreative Kunstinstallationen, die dem Ort eine unerwartete, fast surreale Schönheit verleihen.
Der Salton Sea ist ein riesiger, künstlich entstandener Salzsee, der einst als luxuriöses Urlaubsparadies gedacht war. Heute ist davon nicht mehr viel übrig – das Wasser ist über die Jahre zunehmend verdunstet, zurück blieben salzverkrustete Ufer und verlassene Gebäude, die wie Relikte einer untergegangenen Welt wirken.
Der See selbst schimmert surreal in der Hitze, doch der beißende Geruch von verrottendem Fisch macht schnell klar, warum hier kaum noch jemand verweilt. Trotz seiner trostlosen Erscheinung hat der Salton Sea eine fast gespenstische Schönheit, die ihn zu einem der faszinierendsten und bizarrsten Orte in Kalifornien macht.
Doch was mich wirklich überraschte, waren die Fliegen. Überall flogen sie umher, und es war einfach nicht zu ertragen. Ich hatte gehofft, ein bisschen länger bleiben zu können, doch die Fliegen ließen mir keine andere Wahl, als schnell wieder aufzubrechen.
Trotz der unangenehmen Begleitung durch die Fliegen war der Ort faszinierend. Die verlassenen Strukturen, die verwitterten Schilder und die Szenerie rund um den Salton Sea – all das machte diesen Ort zu einem ganz besonderen Fotomotiv.
Die Strecke vom Bombay Beach bis zum Joshua Tree Nationalpark ist wie ein Sprung in eine andere Welt. Du verlässt das flache, apokalyptische Terrain des Wüste und fährst in eine landschaftliche Vielfalt, die dich mit ihren Kontrasten überrascht. Je näher du dem Joshua Tree Nationalpark kommst, desto mehr tauchen die ikonischen Joshua Trees auf.
Joshua Tree Nationalpark – Ein kurzer Besuch
Die Strecke vom Bombay Beach bis zum Joshua Tree Nationalpark ist wie ein Sprung in eine andere Welt. Du verlässt das flache, apokalyptische Terrain des Wüste und fährst in eine landschaftliche Vielfalt, die dich mit ihren Kontrasten überrascht. Je näher du dem Joshua Tree Nationalpark kommst, desto mehr tauchen die ikonischen Joshua Trees auf.
Am Joshua Tree Nationalpark Visitor Center angekommen, hatte ich das Glück, dass niemand da war, der mich nach Eintrittsgeldern gefragt hätte. Ich fuhr also direkt durch den Eingang und machte mich auf, den Nationalpark zu erkunden.
Die Landschaft hier war so typisch für die Wüste – bizarre Felsen, seltsam geformte Bäume und eine Stille, die einem fast schon ein bisschen Angst machte. Der Park hatte definitiv einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und ich freute mich schon auf den nächsten Tag, den ich komplett im Park verbringen würde.
Ich hielt an mehreren Punkten an, um die einzigartigen Bäume und Felsen zu fotografieren. Aber meine Zeit war begrenzt – ich musste schließlich weiter, und so verließ ich den Park, ohne mich länger aufzuhalten.
Ankunft in Yucca Valley – Ein toller Sonnenuntergang
Nach all den Eindrücken war es endlich Zeit, mein Ziel für den Tag zu erreichen – Yucca Valley. Ich habe diesen Ort nie wirklich auf dem Schirm gehabt, aber nach einem langen Tag fühlte es sich wie der Ort der Erlösung an. Die Sonne setzte sich langsam hinter die Berge, und ich konnte nicht anders, als innezuhalten und den Moment zu genießen. Die Wüste in ihrer vollen Pracht – und das Beste: Kein Flugzeug, kein Touristen-Bus, einfach nur ich und der Sonnenuntergang. Dieser Moment ist wirklich der Grund, warum ich Roadtrips so liebe. Die Momente, die du so schnell nicht wieder erlebst und die du für immer in Erinnerung behältst.
Der Sonnenuntergang, wie so oft auf meinen Reisen, war ein Highlight. Die Wüste, die sich im warmen Licht der letzten Sonnenstrahlen veränderte, strahlte eine unglaubliche Ruhe aus. Trotz der heißen Temperaturen und der langen Fahrt hatte ich das Gefühl, dass dies der perfekte Abschluss eines weiteren abenteuerlichen Tages war. Ich setzte mich für einen Moment hin und genoss einfach den Sonnenuntergang.
Fazit des langen Tages
Die Fahrt von San Diego nach Yucca Valley war für mich eine Reise durch die Weiten und die Stille der kalifornischen Wüste. Sie brachte mich an Orte, die so einzigartig wie faszinierend waren. Die Landschaft hat mich immer wieder überrascht – von den sanften Hügeln bei Julian bis hin zu den apokalyptischen Orten wie Bombay Beach. Und am Ende des Tages wusste ich wieder einmal: Es sind die kleinen Dinge und die stillen Momente, die eine Reise unvergesslich machen.
Ich freue mich auf die nächsten Etappen dieser Reise und auf alles, was die Wüste noch für mich bereithält.