Die nächsten 2 Tage sollten reine Reisetage werden. Ich machte mich auf den Weg in das 900 km enfernten Albuquerque in New Mexiko, wo ich meinen Cousin Christian am Flughafen abholen sollte. Die Strecke wäre zwar an einem Tag zu schaffen, aber ich wollte noch das herrliche New Mexico in mich aufsaugen. Und bei meinem Tempo in der Vergangenheit, würde ich es wahrscheinlich eh nicht schaffen. Auch war meine Fahrt wieder mit diversen „Fotoshootings“ belegt.
Somit entschloss ich mich auf die Weg dorthin einen Stop für eine Übernachtung einzulegen. Meine Übernachtung wollte ich dann aber spontan buchen, da ich ja nicht wirklich wußte wie weit ich es an diesem Tag schaffen sollte.
- 02. April 2022 - in the middle of Texas
- 03 April 2022 - Truth & Consequences
Am 02. April 2022 ging es dann vom „Tin Valley Retro Rental“ um ca. 10 Uhr am Morgens los. Ich erlebt hier mal wieder einen aussergewöhnlichen Sonnenaufgang umgeben von den wunderschönen Canyons des Big Bend National Parks in Texas. Nachdem ich nochmals eine frühmorgendliche kleine Wanderung durch den Campground machte und mich bei der Besitzerin bedankte (ich mußte nichts bezahlen), ging es endlich weiter.
Auch mußte ich wieder einmal durch die nahe der Grenze liegende „Border Control“, wo ich aber ohne Stop weiterfahren konnte. Weiter ging es dann durch New Mexico mit seiner typischen kargen Landschaft.
Auf meinem Weg kam ich auch an einer Wetterstation inkl. Wetter-Zeppelin vorbei. Auf den Bilder kann man gut erkenn, wie warm es gewesen sein muß – und es war extrem heiß. Bei ca. 35 Grad ging es an diesem Tag durch den tollen Bundesstaat am Rande der mexikanischen Grenze.
Apropos mexikanische Grenze – wenn ich dann durch kleinere Orte fuhr, bekam ich schon beim Anblick der Umgebung das Gefühl, daß wohl auch hier das Mexikanische Kartell nicht weit sein mußte. Dann mußte ich mal wieder Tanken, nachdem ich dann an 3 Zapfsäulen nicht Tanken konnte, gab mir ein Passant den entscheidenen Tip. Irgendwie ist das tanken an manschen Tankstellen echt nicht einfach. Es mußte nachdem der Zapfhahn dann in den Tank eingehängt wurde, nochmals „irgendein“ mergwürdiger Knopf gedrückt werden. Die Angestellte mußte auch beim 3 maligen Betreten der Tankstelle immer wieder Grinsen.
Unterwegs gab es immer mal wieder Möglichkeiten tolle Fotos zu schießen. Dabei fiel mir aber auch auf, daß meine Kamera und Objekte, die letzten Tage vom Staub in der Luft, schon sehr gelitten hatte – hier mußte ich schnell Abhilfe schaffen. Hinter El Paso (Ciudad Juarez), merkte ich auch, daß allmählich meine Konzentration nachließ. Mitten durch El Paso war der Verkehr schon sehr extrem, so daß ich mich entschloß das nächste Motel anzusteuern. Aber irgendwie fand ich nichts passendes. Dann aber ging es gar nicht mehr – ich mußte was finden. In „Truth & Consequences“ fand ich dann ein bezahlbares kleines Hotel mit Frühstück. Ich war froh mal wieder eine Dusche zu nehmen und meine Kameraausrüstung konnte ich auch endlich reinigen. Um 19 Uhr stand ich dann endlich unter der Dusche.
Nach eine entspannenden Dusche, überkam mich der Hunger; auf der ganzen Fahrt hatte ich mir nur ein Baguette in Sierre Blanca gegönnt und wie immer lag eine frisch geschnittene Ananas auf dem Beifahrersitz.
Direkt neben dem Hotel gab es ein McDonalds. Ich war auch von der Fahrt so „geschlaucht“, daß ich nicht die Lust hatte noch mit dem Camper ein nettes Restaurant oder Burger-Bude zu suchen. Also was solls – „MACES“ geht immer. Kurz bevor ich aber meinen Hunger befriedigen konnte, wurde die Fast Food Filiale mit Waffengewalt überfallen. Zum Glück hatte ich mich vorher noch geduscht, ich wäre wohl genau zum Zeitpunkt des Überfalls dort gewesen – puh – Glück gehabt. Mit der typischen Papiertüte ging es dann zurück ins Hotel.
Christians Flug sollte um 19:40 auf dem Shereton Albuquerque Airport landen. Ich hatte also für die restlichen 240 km noch genug Zeit und mußte mich nicht wirklich beeilen. Ich schlief also aus und bekam glücklicherweise noch ein kleines Frühstück bevor dies abgeräumt wurde. Das war aber nicht wirklich sein Geld wert.
Um 11:30 Uhr führte mich dann mein Weg in Richtung Albuquerque. Ich ließ mir eine Menge Zeit und kurz vor dem Flughafen, waren es erst 16 Uhr. Also machte ich es mir auf einem Rastplatz, kurz vor meinem Ziel, gemütlich, kümmerte mich um meine Fotos und schlief noch ein wenig im Camper. Ich hab schon einige kuriose Fahrzeuge auf Amerikas Straßen gesehen und hier auch mal wieder eins – und das auf dem Highway.
Den Flughafen von Albuquerque erreicht ich dann um ca. 19 Uhr.
Und dann kam Christian aus dem Sicherheitsbereich. Aber ich wollte mir noch einen kleinen Scherz erlauben. Ich wachtet darauf, daß er an mir vorbei lief und folgte ihm im Nacken bis in den Eingangsbereiches des kleinen Airports. Er war eingepackt wie im eiskalten Winter – er kam ja auch aus Deutschland / England / Chicago. Es waren jetzt am Abend immer noch um die 26 Grad. Nach einer kurzen Begrüßung mussten wir uns noch um eine Übernachtungsmöglichkeit kümmern. Ich reservierte uns telefonisch das „American RV Resort“, etwas ausserhalb gelegen.
Angekommen war alles stockdunkel und der Campingplatz geschlossen; telefonisch konnte ich auch niemanden mehr erreichen. Und wie per eMail des Betreiber angekündigt, lag kein kleiner Infobrief für uns bereit. Was sollte wir denn jetzt machen. Doch dann kam die Rettung, es kam jemand mit dem Code für das große Tor hineingefahren und wir fuhren einfach hinterher.
Aber wir wußten ja auch nicht, welchen Stellplatz wir nehmen sollten, auch das Kennwort für die Code gesicherte Toilette und Dusche kannten wir nicht. Da es auch spät war, war der Campingplatz sehr ruhig und die meisten schliefen bereits. Wir machten es uns unter dem schönen Nachthimmel von New Mexico gemütlich und quatschten noch bis 23 Uhr. Dann überkam Christian die Müdigkeit und wir gingen schlafen.
Wie sich am nächsten Morgen herausstellen sollte, waren wir auf dem falschen Campground – LoL. Unser gebuchter Campground war direkt nebenan. Was für ein abgefahrener Start für Christian auf seine Reise.