11. April 2022 – Heute sollte es zum Monument Valley gehen. Von Moab aus gestartet, lag eine 330 km lange Fahrt vor uns und führte uns durch Utah nach Arizona, meinem bisher 16ten besuchten Bundesstaat meiner Reise. Unseren ersten Stop legten wir nach ca. 1,5 Stunden am Recapture Reservoir am Highway 191 ein. Hier machte ich noch paar langweilige Aufnahmen mit meiner kleinen Drohne. Ansonsten galt es ein wenig die Füße zu vertreten.
Nach dem kurzen Stop führte uns unser weg über den Highway 191 nach Blanding – eine kleine Stadt am Rande von Utah. Hier füllten wir unsere Vorräte mal wieder auf und genehmigten wir uns noch „Cheese Cake“. Hinter Blanding ging es dann weiter auf die „Utah State Route 95“.
Kurz vor dem Monumente Valley, machten wir dann noch einen kleinen Umweg über das Natural Bridges National Monument; oder auch Natural Bridges International Dark Sky Park genannt. Dieses liegt am östlichen Rand des Colorado-Plateaus im White und Armstrong Canyon. Drei natürliche Steinbrücken – Sipapu, Kachina und Owachomo – wurden im Laufe von Millionen Jahren von Springfluten im ansonsten relativ trockenen, 150 m tiefen Bachbett herausgearbeitet.
Anasazi-Indianer nutzten noch bis vor zirka 700 Jahren die obere Felsränge im Canyon zur Besiedlung. Reste dieser Siedlung sind während einer Rundwanderung im Canyon zu sehen.
Dieser Park ist mit seinen jährlich ca. 100.000 Besucher ein eher kleines, noch nicht so touristisches, Schutzgebiet. 2006 wurde es auch als Lichtschutzgebiet von der International Dark Sky Association auch als „International Dark Sky Park“ anerkannt, das erste dieser Art weltweit.
Wir fuhren den rund 15 km langen Rundweg durch den Park – er war jetzt nicht so spektakulär nach all dem, was wir die letzten Tage gesehen und erlebt hatten; aber es entstanden einige Aufnahmen an den Overlooks entlang der Strecke.
Wieder an der „Utah State Route 95 angelangt, ging es auch schon auf den Highway 261. Ich hatte mir diese Route zwar schon im Vorfeld, während meiner Planung angeschaut, aber was sich dann plötzlich vor uns auftat – raubte mir den Atem. Dieser Teil des Highway 261, hatte mich so fasziniere und er lag einfach so auf meiner geplanten Route ins Monument Valley, auch war er einer der schönsten Gegenden auf meiner Reise.
Wir befanden uns vor den Toren des „Valley of the Gods“ auf dem „Moki Dugway“. Mich hatte es schon gewundert, daß kurz vor unserer „Bergfahrt“ auf einem Verkehrsschild drauf hingewiesen wurde, daß die Strecke nicht für Camper und Anhänger oder Trucks geeignet sei. Und dann wurde aus der Asphaltstraße ein Schotterstrecke und daß auf einer Strecke von ca. 4,5 km und einem Höhenunterschied von 430 m. Und diese 4,5 km lange Fahrt hatte es in sich. Der Schotterweg führte uns durch enge Serpentinen, welche nicht selten nahe am teilweise 100te Meter tiefer Abgrund lagen. Auch gab es keine Art von Sicherungen an den Kurven, welche sich durch die Felswände schlängeln.
Ein Highway war es schon lange nicht mehr. Und wenn dann mal eine Absicherung des Abgrunds vorhanden war, sah diese nicht wirklich vertrauenserweckend aus. Immer wieder bekamen wir einen unbeschreiblichen Blick auf das „Weite“ vor und unter uns – einfach traumhaft. Der hinter uns fahrende Motorradfahrer tat uns schon sehr leid, da er auf der Hälfte der Strecke den Staub unserer Hinterreifen ertragen mußte. Nach ca. 1 Stunde ging es dann wieder auf asphaltierter Highway 261 weiter. Die lange Fahrt ergab sich nicht nur dadurch, daß wir so oft den Ausblick genoßen, sondern lag hauptsächlich daran, daß wir auf der Schotter Strecke am Rande des Abgrunds nicht wirklich schnell fahren konnten. Auch mußte man mit dem Bremsen extrem aufpassen um nicht ins Rutschen zu gelangen.
Als wir dann „Unten“ angekommen waren, wollte ich den Anblick der Weite dann noch mit meiner Drohne einfangen, was mir auch ganz gut gelang.
Es war mittlerweile 16 Uhr und ich versuchte in der Nähe einen Campground zu finden. Die App „Campendium“ zeigte mir den „Valley’s RV Park“, direkt am Mexican Hat gelegen. Aber als wir dort eintrafen, machte der Besitzer nicht wirklich einen seriösen Eindruck – irgendwie, und als wir dann noch falsch an unserem zugewiesenen Stellplatz geparkt hatten, rastete der Kerl auch noch aus – auf Stress hatte ich keine Lust. Während der Kerl uns noch hinterher schaute, fuhren wir einfach weiter. Der Kerl war auch irgendwie „spooky“!
Nachdem wir einen kurzen Abstecher zum Mexican Hat einlegt hatten, machten wir uns jetzt auf dem Weg zum „Forest Gump Point“. Hier fing es so langsam an, stürmig zu werden und die „Ferne“ verschwand immer mehr im Sandsturm der vor uns lag, aber wir dachten uns nichts dabei.
Wie ihr ja mittlerweile mitbekommen habt, bin ich nicht so der „Tour“. Aber bei diesem Anblick konnte ich nicht wiederstehen und mußte mich mit dem traumhaften Monument Valley im Rücken fotografieren lassen. Obwohl es auch schon tausende Bilder mit „diesem“ einem Motive des Monument Valley gibt – konnte ich nicht wiederstehen.
Und daß auch noch der Sandsturm im Hintergrund so langsam stärker wurde, gab diese Naturschauspiel meinen Bildern eine für mich persönlichere Note.
Nach einem kurzen Fotoshooting ging es für uns auch wieder weiter und führte uns direkt in den Sandsturm hinein.
Man sah teilweise seine eigene Hand vor Augen nicht mehr, geschweige denn die Autos vor einem. Unsere Reisegeschwindigkeit verlangsamte sich rapide. Auch die Aussichten für die nächsten Tage waren nicht rosig. Schon während meiner Planung, hatte ich mich besonders auf diesen Tag gefreut. Der Plan war eigentlich eine Jeep Tour durch den Monument Valley National Park inkl. einer Übernachtung am höchsten Punkt des Parks zu buchen. Aber der anhaltende Sandsturm machte mir einen Strich durch die Rechnung – schade – wird definitiv nachgeholt.
Wir beschlossen uns ein Hotel in Kayenta zu buchen. Ich buchte uns Online über Check24 ein Doppelzimmer im Hampton Inn. Da wir durch den Sandsturm bis ins „Mark“ voll Sand und verdreckt waren, sowie auch meine Kamera so einiges mitbekommen hat, brauchten wir eine vernünftige Dusche und ein sauberes „Plätzchen“.
An der Rezeption gab es dann ein Problem mit meiner Buchung, welche wohl das Hotel noch nicht erreicht hatte, aber nach einem kurzen Telefonat mit der Hotline von Check24 konnte das Problem schnell gelöst werden. Nach dem Duschen ging ich nochmals kurz zum Camper als es tatsächlich anfing zu Schneien – verrückt!
snow after the sandstorm in Kayenta
Das war mal wieder ein Tag wie er hätte nicht anders Enden können – aber er war schon was besonderes. Diese Fahrt, diese Landschaften, ein heftiger aber Geiler Sandsturm und das Wichtigste – tolle Erinnerungen.
Zu diesem Zeitpunkt meiner Reise kam ich auch nicht wirklich mit dem Zeitunterschied klar. Ich bekam keine Telefonate auf die Reihe; dann mal wieder kein Mobil Netz, wchwierig Kontakt nach Hause zu halten. Morgens wurde es schwieriger mich auf Telefonate zu konzentrieren – bekomme ich irgendwie nicht gebacken.