Nach einer angenehmen Nacht im Hampton Inn in Kayenta, ging es am 12. April 2022 um 9:30 Uhr ausgeruht weiter in Richtung Arizona. Wir mußten uns schon sehr warm anziehen, da die Temperaturen bei ca. 5 Grad lagen; es sollte heute aber noch schlimmer werden.
Nach 160 km und 2 stündiger Fahrt, erreichten wir unseren erstes Ziel für den heutigen Tag – der Horseshoe Bend Overlook.
Auf meinen zurückliegenden 1,5 Monaten hier in den USA, hatte ich schon einige „touristische“ Aussichtspunkte besucht, aber hier war vielleicht was los. Angekommen am Parkplatz (10$ Parkgebühr) konnten wir nur mit Mühe einen Parkplatz finden; ab diesem Zeitpunkt hatte ich eigentlich schon keinen Bock mehr! Wir machten uns dann in einem Pulk von Touristen auf den Weg zum XXXX Overlook. Ich meine, was soll ich sagen – die Aussicht war schon echt beeindruckend, aber einen Platz für ein schönes Photo zu finden war extrem schwer. Als ich dann noch sah, daß sich einige Touristen allen Körperteilen einen Weg zum Geländer erkämpften, wollte ich nur noch weg. Ich schoß das übliche Motiv des Horseshoe Bend und wir machten uns auf den Rückweg.
Angekommen am Parkplatz platzte mit fast die Blase und ich suchte das „Stille Örtchen“ auf – drehte dann aber direkt wieder um. Ich habe ja schon hier in den USA viele ekel erregende WC gesehen, aber daß hier stand unter dem Motte – „wie kann jemand nur so einen ekelhaften Dreck hinterlassen, ohne seine eigene Klamotten zu kontaminieren – unbelievable!
Was lernen wir daraus – immer wenn man irgendwo im nirgendwo ist – immer auf solche Situationen gefaßt machen, oder vorsorgen.
Zurück im Camper zogen wir auch direkt weiter. Vor uns lagen 180 km Fahrt durch Arizona. Nach 30 Minuten konnte man schon in der Ferne die Ausläufer des Grand Canyon National Park erkennen; das letzte Ziel für den heutigen Tag.
Angekommen am Parkplatz, waren noch viele Stellplätze frei, somit hoffte ich, daß wir vielleicht hier mit weniger Touristen rechnen konnten – aber falsch gedacht. Auf hi6er bewegte man sich in einem Pulk Touristen; daß ist echt nicht mein Ding – wie vorher auch machten wir ein paar Fotos, besuchen den „Grand Canyon Watchtower“ und ich ging für meine beiden Kids noch ein paar „Mitbringsel“ besorgen.
Mittlerweile waren es 16 Uhr und wir hatten uns immer noch nicht um einen Camping Platzt gekümmert. Also machten wir uns auf die Suche nach dem nächsten Campground, nach 45 Minuten erreichten wir den „RV’s Park Grand Canyon“. Wir hatten nicht reserviert, somit ging ich zur Rezeption und es war noch genug Platz frei. Bei 5 Grad erreichten wir dann um 17:30 unseren Stellplatz für die Nacht. Da wir schon am Abend vorher eine ausreichende und saubere Dusche genossen hatten, verkniffen wir uns diese nicht so vertrauenswürdig aussehende Nasszelle.
Es war jetzt auch so langsam an der Zeit, um sich um das leibliche Wohl zu kümmern. Von unserem letzten Einkauf waren noch Nudeln und Tomatensoße übrig. Christian verzierte seine Nudeln dann noch mit ein paar Shrimps und Käse – mir reichte aber die Tomatensoße mit einem Schuss aus der Taco Soße. Aber bevor wir endlich essen konnten – mußte erst einmal das Wasser zum kochen gebracht werden. Daß erwies sich aber bei Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt ein wenig schwierig – wir bekamen auf unserem Gasherd das Wasser einfach nicht zum kochen. Nach einer gefühlten Stunde konnten wir endlich unser luxuriöses Mahl verzehren.
Es waren jetzt ungefähr 20 Uhr und es war scheiße kalt – das Thermometer zeigte „geschmeidige“ -3 Grad an – es sollte eine eiskalte Nacht werdem. Ein Tag wie heute ist die Hölle, wenn einem den halben Tag kalt ist, die Temperaturen nicht wirklich steigen wollen und die Fahrt nie endet. Wir schmissen unseren elektrischen Heizofen an und gingen schlafen.
Der Tag, war bisher der „langweiligste“ Tag meiner gesamten Reise. Aber wir haben das Beste draus gemacht und trotz der Menschenmassen, unsere Gute Laune nicht verloren. Den Grand Canyon mal hautnah zu erleben war unbeschreiblich und mich wird es in Zukunft bestimmt nochmals nach hier verschlagen.