
„Schlaflos in Texas“ – Ein Tag zwischen Kopfschmerz, Wein und Wiener Schnitzel
Nachdem ich mal wieder schlaflos in Texas war, hab ich die Gunst der Stunde genutzt um mich nochmals an einen Sonnenaufgang mit meiner Kamera zu versuchen. Während Rachel und Draco noch schliefen, habe ich leise meine Kamera und Stativ gepackt und huschte leise nach draußen.
Der Morgen empfing mich dann mit einem: Nö, heute wieder zu früh gefreut. Man sah nicht wirklich weit, die Wolken hingen tief hier im Tal. Irgendwie will das Wetter so nicht mitspielen, wie ich mir das vorgestellt habe. Schon wieder kein Sonnenaufgang. Aber zumindest waren die Temperaturen jetzt ein bisschen angenehmer – es war en a. 20 Grad Celsius.
Es dauerte dann noch bis ca. 10 Uhr als wir Fredericksburg erreichten und uns in einen „deutschen“ Cafe – ein Frühstück genehmigten.
Für mich war aber nach einem Viertel des Tellers Schluß, mir ging es mittlerweile extrem scheiße. Ich dachte, zuerst es wäre Muskelkater gewesen, aber ich denke mir, ich hab mir gestern einfach einen Sonnenstich mal wieder geholt, wie letztes Jahr – hatte jetzt auch noch Gliederschmerzen. Genau das selbe. Rachel hatte mir dann in einer Apotheker, ein paar Migräne Tabletten besorgt, mit Koffein und diversen anderen „bösen“ Sachen.
Und was soll ich sagen – diese Tablette hielt sehr sehr schnell – „sehr spooky“.
Nach dem Frühstück und Versorgung der „Verletzten & Kranken“ liefen wir noch etwas in Fredericksburg rum, bis wir schlussendlich in einem kleinen alten Antiquitäten Laden landeten. Hier fand ich auf Anhieb eine richtige alte Kamera für einen ganz kleinen Kurs und noch ein antiques Maßband.
Beim Bezahlen nahm dann mein Mastercard Problem von gestern plötzlich eine andere Wendung. Ich konnte mal nicht wieder in dem Antiquitäten Laden bezahlen – Draco hat wieder mal übernommen. Das Problem mit der Kreditkarte beschränktet sich nur in Verbindung mit der PIN. Man kann zwar fast überall hier mit der Kreditkarte bezahlen; aber einige Läden beschränkten sich nur auf die PIN.
Also was tun. Ich rief bei Mastercard an und hoffte jemanden an die Strippe zu bekommen, der wohlmöglich auch noch deutsch spricht – in so einer Situation war es mir lieber. Die nächste Stunde stand ich dann am Geldautomaten mit einer netten Dame von Mastercard am Ohr. Ich hatte immer wieder PIN Kombinationen ausprobiert und die Dame nach 3 Versuchen die Karte direkt wieder entsperrt – aber nichts half!
Ich weiß nicht, wer den Film mit Tom Hanks kennt – Terminal. So fühle ich mich im Moment, wenn ich in Los Angeles lande (der nächste Teil meiner Reise) oder in Houston los fliege, dass ich irgendwie mit meiner Kreditkarte nicht mehr weiterkomme und plötzlich gestrandet bin und jahrelang in Houston oder am Flughafen leben muss. Nicht davon zu reden, daß ja auch noch die Mietwagen Kaution von der Karte in Los Angeles geblockt werden mußte. Diese Story ist noch nicht zu Ende erzählt – weiter mit dem Thema im Verlauf der nächsten Tage.
Trotz all dem Missgeschick, will ich all diese Erinnerungen nicht missen – das gehört für mich Chaot einfach dazu – einfach ist langweilig. Mittlerweile fühle ich mich hier in den USA so wohl , ja, es Ist wie mein zweites Zuhause.
Es war mittlerweile Mittag und Rachel hatte uns für 13 Uhr ein Wein Tasing organisiert – etwas ausserhalb von Fredericksburg. Die Tabletten entfalteten mittlerweile ihr „heilende“ Kraft und somit konnte ich das Wein Tasing auch genießen. Aber nicht lange – in Verbindung mit dem Tabletten den Wein in sich rein zu kippen, war keine gute Idee – mein Alkoholspiegel stieg.
Es ging soweit, daß ich die zum „nur gurgelnden“ Weine trotz Spuckeimer in mich hineingeschüttet hab ohne an die Konsequenzen zu denken. Bäääm – ich war voll.
Ich habe mich dann heimlich nach Draußen an die frische Luft verdrückt und habe meinen Alkoholspiegel durch einen längeren Spaziergang etwas reduzieren können. Das war auch nötig – wir bekamen alle Hunger.
Also fuhren wir wieder zurück nach Fredericksburg und dinierten wir Standesgemäß im „The Ausländer“ und aßen Wiener Schnitzel – zwar nicht go gut wie das Original, aber war ok!
Rachel und Draco bekamen vom Weintasting einfach nicht genug und ich im Schlepptau. Also auf zum nächsten „Meeting“. Beide verköstigten wieder eine Menge Wein und ich beschränkte mich dann auf das leckere Brot was es dazu gab.
Ich mußte wieder an die „frische Luft“. Überall wo man hinschaut, hier etwas ausserhalb von Fredericksburg, Weingüter. Und es ist echt schön hier. Wenn jemand mal in die USA kommt, sollte auf jeden Fall zum Wein Tasing in dieser tollen Stadt kommen.
Es ging jetzt wieder zurück zu unserer Unterkunft. Wir mussten ja auch noch die Auto packen denn am nächsten Tag ging es wieder weiter. Rachel und Draco gingen früh schlafen. Ich hingegen konnte endlich mal wieder meine Drohne und Kamera auspacken- es war nur leicht bewölkt. Zur Abwechslung der letzten Tage konnte ich ein paar tolle Aufnahmen vom Sonnenuntergang machen.