Joshua Tree National Park (26. September 2023)

Mit der Kamera durch die WĂĽste: Ein Tag im Joshua Tree

Nach der langen Fahrt gestern gönnte ich mir heute erstmal ein wenig mehr Schlaf. Ich hatte nicht mehr das Frühstück erwischt, aber ehrlich gesagt, das war mir egal – ich hatte ja immer noch meine treue Ananas und Gatorade dabei. Was will man mehr? Die erste Aufgabe des Tages: Mein Kamera-Equipment. Der Staub hatte sich schon gut festgesetzt, also musste alles wieder sauber gemacht werden, bevor ich in den nächsten Tag startete.

 

Nach einem entspannten Morgen und einer gehörigen Portion Musik auf den Ohren machte ich mich auf den Weg zum Joshua Tree National Park.

 

Gegen 13 Uhr kam ich dann im Park an und bezahlte meinen Eintritt. Heute war es deutlich voller als gestern, aber das war okay – ich war ja nicht zum letzten Mal hier. Mein erster Halt würde Skull Rock sein.

Ich legte immer wieder Stopps ein, um die Landschaft zu fotografieren, denn überall gab es neue, beeindruckende Eindrücke. Egal, ob der endlose Himmel, die trockene Wüste oder die bizarren Joshua Trees waren – alles war ein Hingucker, der nur darauf wartete, eingefangen zu werden.

Skull Rock, Jazz und ein ĂĽberraschender Begleiter

Ich parkte und setzte mich erstmal auf den erst besten und etwas abseits von den vielen Touristen liegenden Felsen hin, um die Landschaft zu genießen. Da saß ich also, umgeben von diesen unglaublichen, bizarren Felsen und auf dem Ohr meine Playlist mit Jazz vom allerfeinsten. Und während ich so in den Himmel starrte, machte mich ein Pärchen auf einen kleinen Bewohner aufmerksam, der sich neben mir in aller Seelenruhe sonnte. Es war ein Chuckwalla, ein kleiner Salamander, der sich hier wie zu Hause fühlte. Zum Glück war er ein Pflanzenfresser – da war ich beruhigt. Der Anblick dieses kleinen Wesens inmitten dieser rauen Landschaft war irgendwie surreal, aber auch irgendwie cool. Es war wirklich sehr viel lost hier, ein Auto nach dem anderen parkte und es wurde immer voller. Ich versuchte noch ein Foto vom Skull Rock zu machen, aber immer wieder lief mir jemand ins Bild.

Ich setzte meinen Weg fort, fuhr weiter durch die Wüste, mit immer wieder neuen Stopps, um das nächste Foto zu schießen. Musik spielte weiter aus den Lautsprechern und begleitete mich durch den Park, während der Tag langsam heißer wurde. Der Fahrtwind brachte ein wenig frische Wüstenluft, die den Geruch von trockener Erde und entfernten Blumen mit sich trug – der perfekte Soundtrack für diesen Roadtrip.

Hidden Valley – wo die WĂĽste zur Ruhe kommt

Ich kam schließlich am Hidden Valley an – ein wahres Highlight. Schon die Fahrt dorthin hatte mich neugierig gemacht. Als ich aus dem Auto stieg und den Blick auf das Valley erhaschte, wurde mir klar, dass es hier wirklich etwas Besonderes gab. Die Landschaft war einfach überwältigend. Nicht nur die bizarren Felsen, die aus dem Boden schossen, sondern auch das Gefühl der Ruhe, das den Ort umgab. Der Hike war weder zu anstrengend noch zu einfach – genau richtig. Und der Bonus: Es war noch nicht zu voll, was mir wirklich gut gefallen hat. Hier konnte ich mich voll und ganz auf den Moment einlassen.

Zwischendurch plauderte ich mit einigen anderen Wanderern – darunter auch ein älterer Mann, der die Wüste schon in und auswendig kannte. Spannende Geschichten über das Leben in der Wüste, die mir einen neuen Blick auf diesen Ort gaben. Es war genau das, was ich mir von einem Roadtrip erhoffte – ein bisschen Entspannung, ein bisschen Entdeckung, ein bisschen neue Perspektiven.

Mit neuen Eindrücken ging es weiter, die Sonne stand schon etwas tiefer, als ich auf den nächste Overlook zurollte – der Key View Overlook.

Key View – San Andreas, Salton Sea und endlose Weite

Die Aussicht war einfach episch. Man konnte nicht nur den gesamten Park überblicken, sondern auch weit über das Coachella Valley hinausblicken. Der berühmte Salton Sea schimmerte in der Ferne, während die gewaltigen San Jacinto- und Santa Rosa Mountains die Landschaft einrahmten. Besonders geil war der Blick auf die San Andreas Verwerfung, eine der bekanntesten geologischen Bruchlinien der Welt . An klaren Tagen soll man sogar bis nach Mexiko sehen können. Es war der perfekte Moment, um kurz innezuhalten und einfach nur zu staunen. Die Weite der Wüste lässt einem immer wieder das Gefühl geben, dass man winzig klein ist.

Der Tag neigte sich dem Ende zu und ich fuhr weiter zum Cholla Cactus Garden. Während die Sonne sich dem Horizont näherte, wurde die Landschaft immer intensiver. Der Sonnenuntergang kündigte sich an und ich war gespannt auf das Schauspiel, das sich vor mir entfalten würde.

Magie und Gefahr – der Cholla Cactus Garden am Abend

Der Cholla Cactus Garden im Abendlicht war wie aus einem anderen Universum. Diese Kakteen, die im goldenen Sonnenuntergang leuchteten, wirkten wie leuchtende Wesen, die aus der Erde wuchsen. Der ganze Ort schien zu glühen, als ob die Wüste selbst noch einmal aufblühte, bevor die Nacht sie wieder in ihre kühle Ruhe versenkte. Ich blieb eine ganze Weile stehen, um den Moment einzufangen – sowohl mit der Kamera als auch in meinem Kopf.

Die Fahrt zurück nach Yucca Valley war einfach magisch. Die goldene Stunde tauchte die Wüste in ein warmes, sanftes Licht, und der Tag kam zu einem ruhigen Ende. Ich fuhr weiter, begleitet von der Musik in meinen Kopfhörern, und ließ den Tag in Gedanken Revue passieren. Es war ein perfekter Tag – vollgepackt mit Eindrücken, Abenteuern und Momenten der Stille.

Zurück im Motel, packte ich meine Sachen für die Weiterfahrt am nächsten Tag. Vegas wartete schon auf mich, aber vorher wollte ich noch durch das Death Valley fahren – das nächste große Abenteuer. Aber heute? Heute war ich einfach dankbar für all das, was dieser Tag mir geschenkt hatte.

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