2023 bekam ich endlich die Gelegenheit, es selbst zu erleben – das, worüber Nicole immer gesprochen hatte! So oft hatte sie davon erzählt, ihre Eindrücke geschildert und ihre Begeisterung mit mir geteilt. Und nun konnte ich mir endlich mein eigenes Bild davon machen.
Ich bekam einen Eindruck von Tunesien, der mich völlig überraschte – und das im positivsten Sinne. Ich hätte nie gedacht, dass dieses Land landschaftlich so viel zu bieten hat und mich so in seinen Bann ziehen würde. Besonders verblüffend war die Ähnlichkeit einiger Regionen zu den Weiten der USA, die ich so sehr liebe.
Diese Vielfalt von kargen, wüstenähnlichen Gebieten bis hin zu malerischen Oasen, von endlosen Sanddünen bis zu felsigen Gebirgszügen, war atemberaubend und alles andere als eintönig. Wir konnten nicht anders, als immer wieder anzuhalten, um die Schönheit auf uns wirken zu lassen.
Tunesien wird so oft unterschätzt – dabei hat dieses Land so viel mehr zu bieten als nur Hotelanlagen, Strände und ein paar bekannte Star Wars-Drehorte. Wer sich die Zeit nimmt, abseits der typischen Touristenpfade zu reisen, wird mit einer unglaublichen Vielfalt an Landschaften, Kulturen und historischen Stätten belohnt
Endlich war es so weit… Nach über acht langen Jahren kehrte Nicole endlich wieder nach Tunesien zurück, mit mir im Handgepäck – diesmal nach Djerba, der Insel, die für sie mehr als nur ein Urlaubsziel war. Djerba war über zehn Jahre lang ihr Zuhause, ein Ort, der sie tief geprägt hat und der für immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen einnimmt.
Diese Insel war nicht nur die Kulisse für ihren Alltag, sondern auch der Ort, an dem sie zahlreiche wertvolle Freundschaften geschlossen hat und unvergessliche Erlebnisse sammelte. Hier erlebte sie glückliche, aufregende und auch herausfordernde Zeiten. Sie war Zeugin der Revolution und erlebte die politischen Unruhen hautnah.
Während des Kriegs in Libyen kämpfte sie gemeinsam mit ihren Kindern durch schwere Zeiten. Trotz der Herausforderungen und Rückschläge, die das Leben auf einer so spannungsgeladenen Insel mit sich brachte, meisterte sie alles mit bemerkenswerter Stärke und Entschlossenheit.
Doch nach fast zehn Jahren gab es auch schwierige Momente und Enttäuschungen, die sie dazu bewogen, die Insel zu verlassen. Ihre Entscheidung, den Schritt zu gehen, fiel nicht leicht – vor allem im Hinblick auf das Wohl ihrer Kinder.
Nun, viele Jahre später, kehrte Nicole zurück nach Djerba – nicht nur um die Erinnerungen aufzufrischen, sondern auch um mir zu zeigen, was diese Insel mit ihr gemacht hat. Sie möchte mir zeigen, warum sie die Person ist, die sie heute ist. Denn es sind nicht nur die Landschaft und die Kultur, die Nicole geprägt haben, sondern vor allem die Menschen, die auf Djerba leben. Die Insel und ihre Bewohner haben sie geformt, ihre Persönlichkeit und ihr Lebensweg wurden hier beeinflusst.
Nicole möchte diese Erlebnisse, diese Verbindungen und die besondere Magie von Djerba mit mir teilen und mir einen Einblick in die tiefen Wurzeln ihrer eigenen Geschichte geben.
Ende März 2023 wird mir Nicole ihre alte Heimat Tunesien, speziell Djerba, zeigen. Hier hat sie für ca. 10 Jahre gelebt und ihre beiden Söhne sind dort aufgewachsen. Ich dagegen war 1989 dort – lange Zeit ist es her; aber es war damals der typische Urlaub mit vielen Bustouren zu den Touristen-Spots. Das wird dieses mal aber anders, wir werden das Land mit dem Auto erkunden. Am 26. März 2022 starten wir unseren gemeinsamen Urlaub für dieses Jahr ab Flughafen Brüssel.
Von hier aus geht es mit dem Flieger 3 Stunden lang nach Djerba, wo wir um 21:30 Uhr landen werden. Um die Unterkünfte mußte ich mich diesmal nicht kümmern, hier hat Nicole das Ruder in der Hand.
Auf Djerba werden wir unsere ersten beiden Nächte im Les Jardine de Toumana „residieren“, bevor es dann weiter Richtung Sahara geht.

Dieser Urlaub wird für Nicole eine Reise in die Vergangenheit und für uns beide ein Abenteuer werden. Ich freue mich schon mega mäßig auf die Sahara. Wie auch in den USA, gefällt mir diese Einfachheit der Natur.
Auf Djerba hingegen wird Nicole mir erst einmal die tolle Insel zeigen. Es gibt so einige Orte, welche ich gerne sehen würde. Die Echikh Moschee soll ein sehr schönes Gebäude sein, genau wie die Eturk Moschee.
Besuchen werden wir auch Borj El Kebir (Große Burg), auch bekannt als Born El Ghazi Mustafa. Die besterhaltene Befestigungsanlage aus dem 14. Jahrhundert wurde über den Ruinen der antiken römischen Stadt Griba erbaut. Dort hängt auch ein Bild vom Schädelobelisken, Bordj el Ras, der bis 1848 hier im Hafen die Feinde abschrecken sollte. Im Innenhof des Militärbaus stößt man auch auf ein Marabout, das Grab des Heiligen Ghazi Mustapha.
Am Abend werden wir dann einige alte Freunde von Nicole treffen. Ich hoffe das wir trotz Ramadan auch gut essen gehen können.
Nach zwei Tagen auf Djerba, geht es mit dem Mietwagen auf einen Roadtrip bis an die algerische Grenze. Als großer Star Wars Fan werden wir auf unserer Fahrt durch Tunesien auch diverse Drehorte der Weltraum Saga besuchen.
Weiter geht es dann in das 200 km entfernte Douz. Hier hat Nicole uns eine kleine schnuckelige Unterkunft gebucht – das Tente Elbey. Die Unterkunft ist sehr liebevoll und außergewöhnlich, die Zelte sehen auf den Bilder schon mega aus. Die Sahara vor der Haustüre, gute Erholung und das, inmitten einer Oase – wird bestimmt ein außergewöhnlicher Aufenthalt.
Nicole hat mich auch schon mal vorgewarnt; bevor man seine Schuhe anzieht, immer vorher schauen, ob nicht ein Skorpion sein neues Heim gefunden hat – tolle Aussichten.
Am nächsten Tag führt uns unser Roadtrip nach Tozeur. Es geht über den Chott el Djerid, ein Salzsee im Süden von Tunesien an der Dammstraße von Tozeur.
Und wieder ein Star Wars Drehort – das Chott el Djerid diente als Drehort für alle drei Star-Wars-Trilogien (Episode 1–9). Wir hoffen natürlich auch, daß wir hier die ein oder andere Fata Morgana sehen werden. Nach Regenfällen im Winter und Frühjahr werden große Teile des Chotts überflutet oder verschlammt und bei hochstehender Sonne treten diese Luftspiegelungen auf.