Roadtrip to Djerba (30. März 2023)

Morgens haben wir genüsslich auf der Terrasse unseres Stelzenhauses gefrühstückt und jede einzelne Minute genossen.

 

Nach dem Auschecken machten wir uns auf den Weg zu „Lars Homestead“, einem der berühmtesten Drehorte von Star Wars. Um dorthin zu gelangen, fuhren wir über El Hamma (bekannt für seine heißen Quellen) und weiter in Richtung Nefta. „Lars Homestead“ liegt abseits der befestigten Straße. Da die Wüste tückisch ist und unser Auto klein, mussten wir zu Fuß gehen.

Aufgrund der brütenden Hitze und weil Nicole wenig Lust auf einen Wüstenmarsch hatte, musste ich alleine losziehen. Schon bald war ich nur noch ein Punkt am Horizont.

Natürlich lag ich mit meiner Schätzung von 2 km komplett daneben – es waren 4,5 km! Am Ziel angekommen, fand ich mich fast alleine wieder, abgesehen von einem Souvenirverkäufer mit seiner Tochter. Die Stille und die Kulissewirkten fast magisch – ein Moment wie aus Star Wars, nur ohne Prinzessin oder Lichtschwert.

 

Nach einer Fotosession machte ich mich an den Rückweg. Da ich nicht unbedingt ein Freund langer Märsche bin, fragte ich den Verkäufer, ob er mich zurückfahren könne. Seine Tochter setzte sich auf den Tank seines Motorrads, während ich mich als fast zwei Meter großer Tourist hinten drauf quetschte. Die Fahrt war ein Erlebnis, das mich einfach nur grinsen ließ.

 

Nach zwei Stunden saß ich endlich wieder im Auto und war erschöpft, aber glücklich.

Die Einfachheit und Ruhe der Wüste – das ist was ich liebe, was mir am besten gefällt.

Weiter ging es durch die Sahara, bis Nicole ein Schild mit der Aufschrift „Ong Jemel“ sah. Ihre Star Wars-Erinnerung wurde geweckt, also fuhren wir 30 km durch die endlose Wüste, vorbei an Sanddünen und Kamelen, bis wir „Mos Espa“ erreichten.

 

Die Kulisse von „Mos Espa“ war unglaublich authentisch – als würde gleich ein Raumschiff landen oder ein paar Weltraumgangster vorbeiziehen. Anders als „Lars Homestead“ ist es ein reines Filmset aus Pappmasche, aber nicht weniger beeindruckend.

 

„Mos Eisley, eine gesetzlose Stadt voller Abschaum und Verkommenheit“, wie es Obi-Wan Kenobi einst sagte, war eines der Highlights. Ich fühlte mich komplett in meinem Element und machte unzählige Fotos.

Nach diesen Erlebnissen machten wir uns auf den Rückweg nach Djerba. Wir nahmen eine Abkürzung, konnten dadurch aber nicht mehr die heißen Quellen besuchen – aber das war nicht schlimm, denn wir kommen wieder.

 

Unterwegs wurde unser Benzin knapp, und wir fanden keine normale Tankstelle. Stattdessen erlebten wir eine „libysche Tankstelle“ – eine improvisierte Verkaufsstelle für geschmuggeltes Benzin aus Libyen oder Syrien. Dieses illegale Benzin kostet hier nur 0,25 €/L statt der offiziellen 0,54 €/L, spielt aber eine große Rolle in der lokalen Versorgung.

 

Schließlich erreichten wir die Fähre nach Djerba und genossen einen atemberaubenden Sonnenuntergang über dem Meer.

 

Zurück auf Djerba machten wir noch einen Abstecher zu Nicoles ehemaliger Schwiegerfamilie. Ich dachte, es ginge schnell, aber stattdessen erlebte ich die legendäre Gastfreundschaft der Tunesier. Wir wurden sofort an den Tischgesetzt, bekamen leckeres Essen und zum Abschluss einen traditionellen Tee.

Obwohl wir uns nicht angekündigt hatten, zeigte sich wieder: In Tunesien wird immer geteilt, egal wie wenig jemand hat – eine Herzlichkeit, die uns wieder einmal tief beeindruckt hat.

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